Sockenschuß: Scherf on stage
■ Mama Concerts will Scherf engagieren
Wo bleibt das Positive, das ist die Frage, die uns immer mehr bedrängt. Nächste Woche kommt es über uns: Michael Jackson, All-Pop-Star, für dessen „History Tour“das Weserstadion zu klein ist und der deshalb zwei Mal spielen muß, will unseren Bürgermeister treffen! Jedenfalls hat die Agentur „Mama Concerts“aus München eine dementsprechende Anfrage an das Rathaus gerichtet. Ein kurzes Zusammentreffen der beiden Stars, kommenden Mittwoch mittags, ein Blitzlichtgewitter, wie es das Rathaus lange nicht mehr erleuchtet hat. „Natürlich machen wir das“, kam prompt die Antwort von Scherf.
Die Protokoll-Abteilung des Rathauses wird mit Mama-Concerts noch schwierige Verhandlungen führen müssen, bevor das Ereignis des Jahres steht! Soll Jackson etwa sich auf ein Fußbänkchen postieren, damit er nicht allzu mickrig aussieht neben dem langen Weißen? Und vor allem: Wie kann verhindert werden, daß Scherf sich ganz spontan über den Pop-Star beugt und ihn wie all die Bremer Omas an seine Schulter drückt ... Der Mann mit dem Mundschutz und der Allergie gegen menschliche Gerüche ahnt ja nicht, was auf ihn zukommt. Wenn Mama-Concerts nun aber auf deutlicher räumlicher Distanz besteht, wie sieht das auf den Fotos aus? Das Rathaus wird bis Mittwoch voll zu tun haben, die mit dem Jackson-Highlight aufgeworfenen Fragen zu lösen. Klaus Wolschner
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