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Scheinriesen an Universitäten: Scheinstudenten treiben ihr Unwesen

Foto: Scheinstudentenfoto: ap

Sie versuchen nicht, die berühmten Scheine in den Seminaren zu bekommen. Dennoch sind „Scheinstudenten“ offenbar ein immer größeres Problem für Universitäten, wie dpa gestern berichtete: „Günstige Verkehrstickets, Anspruch auf Kindergeld, reduzierte Tarife bei den Krankenkassen und oft verbilligte Eintrittspreise – Student zu sein lohnt sich. An den Hochschulen in Niedersachsen und Bremen gibt es deshalb viele Scheinstudenten, die sich zwar einschreiben und davon profitieren, aber niemals Kurse besuchen.“ Was aber viel schlimmer ist: Scheinstudenten leben in einer Scheinwelt. Sie schlafen nicht wie echte Studenten bis in die Puppen; sie lungern nicht bis zum Morgengrauen in Kneipen herum; sie vögeln sich durch keine Wohngemeinschaften; sie fressen sich nicht überall durch und sie diskutieren auch nicht stundenlang mit angelesenen Scheinargumenten. Scheinstudenten sind furchtbar seriös und zerstören so das geliebte liederliche Image, das sich die Studenten mühsam jahrhundertelang aufgebaut haben. Solche ordentlichen Scheinriesen entwerten das gesamte Studium.

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