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Scheinheilige Sehnsucht

Ohrenterrorist Zuckowski predigt Teigiges

Weihnachten steht vor der Tür, und wie ein Murmeltier kommt der geschäftstüchtige Ohrenterrorist Rolf Zuckowski aus seiner dunklen Höhle gekrochen. Mittlerweile auch schon 74 Jahre alt, hatte der Singsang-Extremist vor 35 Jahren im Dezember 1986 sein Bombenlied „In der Weihnachtsbäckerei“ komponiert, um Generationen von Hörerhirnen zu zerrütten. Das grausam schlichte Volkslied entwickelt mit Hilfe des kaltblütig eingesetzten Mittels der Rührung im Sujet des weihnachtlichen Plätzchenmachens ein brutales Kesseltreiben des Kitschs. Doch statt für seine Taten zu büßen, verklärt sich der scheinheilige Urheber des Schreckens jedes Jahr wieder zum Helden seines Glaubens an das angeblich so Gute, Edle, Schöne. So auch diesmal im „auflagenstärksten überregionalen christlichen Wochenmagazin“ Idea, das ihn am Mittwoch in einer Pressemitteilung zitiert: „In der Weihnachtszeit liegt die Sehnsucht danach, dass Dinge zur Ruhe kommen“, verhöhnt der Schmalz-Dschihadist den vernünftigen, die Stille liebenden Teil der Menschheit, der jedoch nirgendwo seinem gegrölten Gruselgesang entkommt. Über alles legt der Horrorliedermacher seinen christlich verlaberten Teigkleister. Bis zum nächsten Jahr – in der über­zuckerten Schreckensbäckerei.

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