■ Scheibengericht: Klein
„Kriminell“ (Epic / Sony)
Twangy-Sound und Gabi, die Friseuse, Easy Listening, schwarzrandige Quentin-Tarantino-Brillen, Peter-Maffay-Geste, Splatter Movies, die Schlümpfe, Coctail Nation und „zum Nachtisch fritierte Hautekzeme“. Das andere Ich der Popnation will eindeutigeren Spaß, aber doch auch kritisch, bitteschön.
Der Name der Kölner Band Klein ist als No-Nonsense gemeint, hat sich aber formalästhetisch wie sinnbezüglich auf die Musik übertragen. „Ich bin ein Philosoph / wohne auf dem Bauernhof / Das Hausschwein macht mir in die Küche / ich liebe die Naturgerüche“. Das Lied heißt „Born to be Vollkorn“, und es gibt wenig bessere auf dieser CD, deren größtes Mißverhältnis sich qualitativ zwischen Musik und Texten auftut. Die Bitterkeit ist zu bitter, das Lustige zu lustig, der Sound zu gut gelernt. Bernd Begemann – hier kommen Deine schlechtesten Epigonen.
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