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Archiv-Artikel

Scharon konziliant

Israels Ministerpräsident Scharon sieht nach Saddam Husseins Fall Chancen für raschen Nahost-Frieden

TEL AVIV dpa ■ Der Fall des Regimes im Irak hat nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon neue Chancen für eine rasche Friedenslösung in Nahost geschaffen. Scharon bekräftige gegenüber der links-liberalen Zeitung Ha’aretz seine Bereitschaft zu „schmerzhaften Konzessionen“. Eine Einigung mit den Palästinensern sei „schneller möglich, als die Leute denken“.

Scharon sagte: „Das Vorgehen (der USA) im Irak hat eine Erschütterung im ganzen Nahen Osten ausgelöst, und es bringt die Aussicht auf große Veränderungen mit sich.“ Er sehe angesichts der Ernennung des neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas (Abu Masen) bessere Chancen für einen Friedensschluss mit den Palästinensern. Er „versteht, dass es unmöglich ist, Israel mit Hilfe von Terrorismus zu besiegen“.

Der israelische Armeesender meldete gestern, Israel plane als Geste an Abbas die Freilassung hunderter palästinensischer Häftlinge. Laut Scharon bedeuteten schmerzhafte Konzessionen etwa die Aufgabe von Orten, die tief mit der jüdischen Geschichte verknüpft seien. Er nannte Bethlehem sowie die jüdischen Siedlungen Schilo und Bet El. Die Einrichtung eines Palästinenserstaates sei unvermeidlich und im Interesse Israels.

Der Berater von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, Nabil Abu Rudeineh, schätzte Scharons Äußerungen als „nicht ernsthaft“ ein. Scharon müsse den Friedensplan des so genannten Nahostquartetts (USA, Russland, EU und UN) in allen seinen Teilen akzeptieren.