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Archiv-Artikel

das wichtigste Scharon atmet allein

Israels Premier wird aus dem künstlichen Koma geholt und reagiert bereits wieder auf Schmerzreize

JERUSALEM ap ■ Am fünften Tag nach seinem schweren Schlaganfall hat Israels Ministerpräsident Ariel Scharon gestern wieder selbstständig geatmet. Dies galt als erstes Zeichen für ein Funktionieren seines Gehirns. Scharon reagierte auch auf Schmerzreize. Der 77-Jährige habe schon seine rechte Hand und sein rechtes Bein leicht bewegen können, hieß es in der Jerusalemer Klinik Hadassah. Ob und wann er zu vollem Bewusstsein zurückkehrt, blieb offen. Die Ärzte hatten gestern Morgen begonnen, ihn schrittweise aus dem künstlichen Koma zurückzuholen.

„Er ist weiter an eine Beatmungsmaschine angeschlossen, die ihn unterstützt. Der Ministerpräsident atmet jedoch selbstständig“, sagte Klinik-Direktor Schlomo Mor-Josef. Der Regierungschef musste wegen Blutungen im Gehirn mehrfach operiert werden. Experten erwarten, dass Scharons Gehirn möglicherweise massiv geschädigt ist. Die meisten von ihnen schlossen eine Rückkehr in sein Amt aus.

Sollten ihn die Ärzte als auf Dauer nicht amtsfähig beurteilen, müssen sie dies dem Generalstaatsanwalt mitteilen. Das Kabinett soll dann einen neuen Premier wählen. Derzeit führt Scharons Vize und enger Vertrauter Ehud Olmert die Geschäfte. Am 28. März wird ein neues Parlament gewählt. Vermutlich wird Olmert bis dahin den Posten behalten und als Spitzenkandidat von Scharons neu gegründeter Partei Kadima antreten. Inzwischen erklärte Friedensnobelpreisträger Schimon Peres seine Unterstützung für Olmert. Er wolle unter ihm auf der Kadima-Liste antreten. Zuletzt war spekuliert worden, ob der 82-Jährige Olmert die Spitzenkandidatur streitig machen könnte.