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Saudi–Arabien bestätigt deutsches U–Boot–Angebot

Berlin (dpa/taz) - Der saudische Verteidigungsminister, Prinz Sultan Ibn Abdelasis, hat am Mittwoch abend bestätigt, daß die Bundesrepublik Deutschland und weitere vier europäische Staaten Angebote zum Aufbau einer saudischen U–Boot–Flotte eingereicht hätten. Der Minister sagte am Mittwoch abend in Riad, die anderen Anbieter seien Frankreich, Großbritannien, Italien und die Niederlande. Die Entscheidung stellte der Minister für Ende März in Aussicht. Nach inoffiziellen Berichten handelt es sich bei diesem Geschäft um acht mit Dieselmotoren angetriebene U–Boote einschließlich Ausbildung der Mannschaften sowie der Bau der Stützpunktanlagen im Gesamtwert von fast zehn Milliarden Mark. Unter den Firmen mit den größten Aussichten den Zuschlag zu erhalten, wurden in Riad die Howaldtwerke– Deutsche Werft (HDW) sowie die Thyssen Nordseewerke genannt. Der Verteidigungsminister erklärte weiter, ein Teil des Ertrages sei zweckgebunden und müßte für hochtechnisierte Projekte in Saudi–Arabien reinvestiert werden. Ähnliche Bedingungen wurden beim Kauf von amerikanischen Beobachtungsflugzeugen vom Typ AWACS gestellt. Nach Ansicht kritischer Beobachter ist der in Aussicht gestellte Auftrag das Langzeit–Ergebnis einer Reise Bundeskanzler Kohls nach Saudi– Arabien von 1984. Damals hatte der Kanzler seine grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Rüstungsangelegenheiten bekundet.

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