Saubermänner: Kaugummi-Rotzen mit Bußgeldklotzen
■ Die Seestadt Cuxhafen geht gegen Umweltmuffel im Kleinen vor
Cuxhaven – Es lockt die See. Kurz ist der Weg auch für BremerInnen nach Cuxhaven ins Seebad. Doch gedankenlose oder -versunkene Zeitgenossen und -genössinnen müssen sich jetzt vorsehen – sonst wird–s teuer: Wer in Cuxhaven Kaugummi auf die Straße spuckt oder leere Getränkedosen auf öffentlichen Plätzen wegwirft, muss ab sofort mit einem Bußgeld rechnen. Denn seit gestern gilt in der Seestadt eine Verordnung „zur Verbesserung der Sauberkeit und Sicherheit“. Danach ist es außerdem verboten, Aschenbecher auf öffentlichem Gelände zu leeren und Gebäude oder Verkehrsschilder zu beschmieren, teilte die Stadt mit.
Die Höhe des Bußgeldes stehe noch nicht konkret fest, sagte ein Sprecher. „Da warten wir noch auf Erfahrungswerte.“ Er könne sich bei Verstößen aber eine Buße zwischen 20 und 100 Mark vorstellen.
Besonderen Schutz genießen Kinderspielplätze. Dort dürfen unter anderem keine ausgetretenen Zigaretten, zu Bruch gegangenes Glas oder „ähnliches die Kinder gefährdendes Material“ liegen gelassen werden. Die Verursacher sind verpflichtet, ihren Müll einzusammeln und vorschriftsmäßig zu entsorgen.
Ferner legt die Stadt großen Wert auf „Anstand auf der Straße und in der Öffentlichkeit“. So ist es der Verordnung zufolge verboten, „auf der Straße oder der Öffentlichkeit zugänglichen Flächen zu urinieren oder zu koten“. Auch das Schlafen oder Übernachten in Parks fällt unter die Liste der Verbote.
Bereits im Juni hatte der Stadtrat mit der überwältigenden Mehrheit von 40 gegen drei Stimmen die Verordnung beschlossen. Nachdem auch die Bezirksregierung Lüneburg keine rechtlichen Einwände hatte, erschien die Verordnung am 13. Juli im Amtsblatt. Einen Monat danach darf sie in Kraft treten. dpa
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