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Sat.1 noch schwärzer

■ Wird Magazin „Akut“ abgewickelt?

Berlin/Hamburg (taz) – Der Mann mit den Ohren schlägt wieder zu: Heinz Klaus Mertes, seit Jahresbeginn Programmdirektor für Information bei Sat.1, wickelt bereits die zweite zu „linkslastige“ Sendung beim Springer-Fernsehen ab. Nach Informationen der taz soll es nach der erfolgreichen Satiresendung „Spottschau“ (mit Dieter Hallervorden) nun das Politmagazin „Akut“ erwischen. Die Sendung soll aus der Ende Juli beginnenden vierwöchigen Sommerpause nicht zurückkehren. Im Haus wird dies noch als „Umstrukturierung“ und „Veränderung des Konzepts“ gehandelt. Programmdirektor Mertes und „Akut“-Moderator Karlo Malmedy waren gestern für die taz nicht zu erreichen, um über die mögliche Abwicklung Auskunft zu geben.

Der tiefschwarze Mertes, der beim Bayerischen Rundfunk Skandale sammelte wie andere Fernsehpreise, will – so die Informationen der taz – statt „Akut“ eine neue Sendung installieren, bei der die CDU-Politik im Superwahljahr 1994 besser zur Geltung kommt. Das wäre die zweite Sat.1- Plattform für die Christdemokraten, denn Helmut Kohl hat ja seit Februar bereits eine regelmäßige Talk-Show dort („Zur Sache, Kanzler“). Hintergrund der neuen Mertes-Aktion könnte auch die Initiative des NDR-Intendanten Jobst Plog sein, der die Wahlwerbung der Parteien völlig aus ARD und ZDF verbannen möchte, um Spots der Rechtsradikalen zu verhindern.

Das Ende der „Spottschau“ zum Jahresbeginn 1994 war vor Monatsfrist bekanntgeworden. Weil die Sendung zur späten Sendezeit (23.30 Uhr) immerhin bis zu 1,65 Millionen Zuschauer (Marktanteil 26 Prozent) und damit Werte wie sonst nur „Schreinemakers“ erreichte, ist der politische Hintergrund offensichtlich. kotte

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