: Sarkozy: „Europa braucht Grenzen“
PARIS dpa ■ Der neue starke Mann in Frankreichs Regierung, Innenminister Nicolas Sarkozy, hat sich dafür eingesetzt, den Erweiterungsprozess der EU vorerst auszusetzen. Dies solle zumindest solange geschehen, bis die Institutionen der Union erneuert seien, sagte Sarkozy gestern in Paris gegenüber Premierminister Dominique de Villepein. „Europa muss Grenzen haben“, sagte Sarkozy, der 2007 Staatspräsident werden will. „Was ich sage, gilt nicht für Rumänien und Bulgarien“, deren Annäherung an die EU zu weit fortgeschritten sei, aber für alle anderen, erklärte Sarkozy, ohne die Türkei oder Kroatien zu nennen. Er relativierte auch die Bedeutung des deutsch-französischen Tandems in der EU der 25. „Es ist meiner Ansicht nach sehr wichtig, dass die sechs großen Länder sich abstimmen, um ein starker Motor des neuen Europas zu sein“, sagte der Minister und Chef der Regierungspartei UMP. „Die deutsch-französische Achse ist wesentlich, wird aber in einem gewissen Sinne der Motor der sechs Länder sein.“