Sanssouci: Vorschlag
■ Improvisation für Kinder
Kamel“ von Dumitru SolomonFoto: R. Yollu
Das Stück heißt „Das Kamel,“ und das Theater ist in Kreuzberg. Auf der Bühne sind zwei Pyramiden unter einer Decke, das ist der Sand. Die schwarze Gardine ist die Nacht. Darauf haben sie Sonne und Mond geklebt. Weiter gibt's nichts zu sehen. Zwei Männer ohne Schuhe machten Musik, solche, die man in der Wüste hören kann. Bevor es richtig anfing, haben die türkischen Kinder, die mit uns zugeschaut haben, getanzt, und nicht nur Mädchen, auch Jungs. Aber ich wollte nicht tanzen, lieber zugucken.
Also, dann fing die Geschichte an. Der eine Mann – ich glaube, der kam direkt aus der Wüste – hatte ein gelbes Hemd an, eine blaue Jacke ohne Ärmel und eine Hose, ganz aus Samt und Gold. Der wollte ein Kamel an einen anderen Mann verkaufen, aber das gab's gar nicht. Das war nämlich unsichtbar. Ein Mädchen hat das Kamel in die Luft gezeichnet, bloß der Kopf war nicht richtig; und dann mußte ein Junge die Leine halten, damit das Kamel nicht davonläuft. und da konnte es dann jeder sehen. Wie das Kamel hieß, habe ich nicht verstanden, weil die Kinder immer so laut waren und dazwischenbrüllten. Der große Mann mit dem roten Hemd und der Motorradbrille wollte eigentlich kein Kamel, lieber ein Motorrad, aber am Ende hat er's doch genommen, denn er mußte nichts mehr dafür bezahlen. Er hat versprochen, daß er sich darum kümmern wird.
Die beiden haben auch gesungen: „Oh, mein Kamel...“, aber das hat mir nicht gefallen, das war albern. Sonst war es witzig, besonders, wenn die so gerannt sind und nicht immer nur geredet haben. Max Burkert, 6 Jahre alt
Nächste Vorstellung: 20.12., 16.00 Uhr im Diyalog, Oranienstraße 24, Kreuzberg
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