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SanssouciVorschlag

■ Das Theater Thikwá zeigt „Arche Noah“

Thikwá ist hebräisch und heißt Knoten. „Sich verknoten, Trennungen auflösen, für den Augenblick des Theaterereignisses eigene Grenzen überschreiten“ – das ist auch der Ansatz des Theater Thikwá, das unter anderem aus vier Profischauspielern, zwei Musikern und sechs behinderten Schauspielern besteht. Für Airan Berg, Schauspieler, der auch schon am Schiller Theater arbeitete, ist das Projekt sowohl menschlich als auch künstlerisch die erste Erfahrung mit Behinderten und zugleich eine ganz neue Form, Theater zu machen.

Die Spontaneität und Natürlichkeit der Behinderten wird gegen das künstlerische Handwerk gesetzt. Dabei kommt es zu einer interessanten Ensemblearbeit, die die unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten der einzelnen geschickt miteinander verquickt. Mit „Arche Noah“ bringt die Gruppe Thikwá ihr drittes Stück auf die Bühne. Es geht um die Stunde Null und den Neubeginn nach der Apokalypse, um Weltvernichtung und deren Neuschöpfung, die Überlebenden und Utopien.

Sprache dient in diesem Stück nur der Verwirrung, es wird durcheinander, gegeneinander, aneinander vorbei, aber selten miteinander geredet. Hinter den Texten, die von den einzelnen selbst erarbeitet wurden, stehen persönliche Geschichten, die Alltagserfahrungen zu bedrückenden Bildern werden lassen. Dabei werden Sehnsüchte, Manien, Angst vor Einsamkeit und Bedrohung besonders der Behinderten in der heutigen Gesellschaft sichtbar. „Ich wollte schon immer Komiker sein und andere zum Lachen bringen“, sagt Alexander Lange, der in dem Stück einen Kaufmann spielt und einer Registerkasse gleich ununterbrochen Tausendmarkscheine zählt.

Trotz der Endzeitstimmung – es darf wieder gelacht werden auf dem Theater. Am Ende gibt es einen Lichtstreif am Horizont. Die gemeinsame Schiffahrt mit der Arche wird zur Metapher eines Neuanfangs. Ute Sturmhoebel

Weitere Vorstellungen: 4.,5.,7. März; 20 Uhr in der Akademie der Künste, Hanseatenweg. und am 11.-14.3. und 17.-20.3. um 20 Uhr im Podewil, Klosterstraße 68-70

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