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Sandy BrownLoredana mit den Scherenarmen

Wer mit Beatrice Marchis Kunst vertraut ist, kennt Loredana vielleicht schon, jene melancholische, leicht unbeholfene Frau, eine von mehreren Alter Egos der Künstlerin. Auch in „Happy Yellowing“, der aktuellen Ausstellung Marchis bei Sandy Brown, erscheint Loredana nicht gerade in bester Verfassung. Schon in früheren Versionen wuchsen ihr Krebsscheren anstelle von Armen aus dem Rumpf, nun ist sie offenbar ganz zum Scampi mutiert und ruht wie nach einer etwas zu intensiven Massageeinheit regungslos auf der Kunstlederliege. Mit der sie umgebenden Malerei scheint sie nichts zu tun haben wollen: Von lieblichen Landschaften, die Marchi bei Monet und Segantini ausgeborgt hat, lachen Nymphen mit blinkendem Zahnschmuck und zeigen sich in Posen, entlehnt aus einer unsäglich sexistischen, italienischen Reality-TV-Show aus den 1990ern namens „Non è la Rai“. Ein wenig irritierend ist das alles durchaus, gerade deshalb aber auch so interessant, ist doch der Kitsch, in den Marchis Bilder vermeintlich abzudriften drohen, gespeist von einer vielschichtigen Auseinandersetzung der Künstlerin mit Genderrollen und Kunstgeschichte. (bsh)

Bis 18. 4., Do.–Sa. 13–18 Uhr, Goebenstr. 7

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