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Sandoz flüchtet

■ Basler Bevölkerung wird sauer

Basel (dpa) - Eine öffentliche Diskussion mit Vertretern von Behörden und der chemischen Industrie im Stadttheater Basel mußte am Sonntag abgebrochen werden, nachdem es eineinhalb Stunden lang zu heftigen Auseinandersetzungen bis hin zu Handgreiflichkeiten gekommen war. Zuerst spuckte ein empörter Gesprächsteilnehmer aus dem Publikum dem Mitglied der Sandoz–Konzernleitung Hans Winkler ins Gesicht. Dann stürmten aufgebrachte Jugendliche das Podium und zwangen Winkler und die Behördenvertreter, darunter drei Mitglieder der Kantonsregierung, zur Flucht durch einen Hinterausgang. Zu der Empörung im Saal kam es, nachdem Winkler erklärt hatte, daß der Sandoz–Konzern 250 Meter neben der Brandstelle hochgiftiges Phosgen lagert. Es werde jedoch in „sicheren Druckfässern“ aufbewahrt. Im übrigen lägen zwischen diesem Lager und der ausgebrannten Halle noch gefährlichere Stoffe. Zuvor hatte Karl Schnyder, Mitglied der Kantonsregierung Basel–Stadt, die Forderung des Zivilschutzverbands Basel– Stadt auf wirksame Verbesserung der grenzüberschreitenden Alarmsysteme, Abgabe von Schutzmasken an die Bevölkerung und Zuweisung von Schutzräumen mit dem Argument zurückgewiesen, Zivilschutz–Zuteilungen würden bei Katastrophen dieser Art „nichts nützen“.

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