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Samstag – nach der Sportschau

„6 aus 49“ nennt Uwe Schloen seine Installation aus Blei und blauem Licht, die seit gestern im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses zu sehen ist. „6 aus 49“ – das erinnert an jene hoffnungsdurchfluteten Samstagabende, an jene fünf Minuten, in denen durcheinandergewirbelte nummerierte Kügelchen einige wenige glücklich machten und die überwältigende Mehrheit deprimiert zurückließen. Einmal „Mister 100.000 Mark“ sein, einmal aus der Masse heraustreten und ein besonderes Individuum sein – ach ja, Uwe Schloen kennt dieses Bedürfnis. Seine 6, die da heraustreten aus den 49 anonymen blaulichtdurchfluteten Kästchen, schaffen es jedoch nur bis zur menschenähnlichen Schablone. Sie werfen Schatten. Und doch haben sie nichts, was aus einem Schatten ein Individuum macht. Nicht mal 100.000 Mark. taz / Fotos: Kay Michalak

Die Installation im Pavillon des Marcks-Hauses ist bis zum 30.9. zu sehen. Öffnungszeiten: Di-So, 10-18 Uhr. Führung: Do, 17 Uhr.

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