: Sagt Baudepu Ja?
Baudeputation entscheidet über den ersten Abschnitt der Viertelbaustelle. Kosten: 1.651.000 Euro
taz ■ Entgegen dem weit verbreiteten Glauben, vor Beginn der Viertelmeilen-Baustelle müsse die Gestaltung des gesamten betroffenen Bereichs zwischen Theater am Goetheplatz und Bei St. Jürgen vollständig eingetütet sein, entscheidet die Baudeputation heute erst mal über den ersten Baubschnitt der im März beginnenden Großbaustelle im Viertel: Wie die Sielwallkreuzung und das Drumherumrum aussehen soll und was die ganze Chose kosten könnte.
Zu beschließen ist: Pflaster statt Asphalt, obwohl Asphalt leiser und für RadfahrerInnen besser und sicherer zu befahren ist. Die Baudeputation dürfte damit den Beiratsvoten folgen, die den Viertel-Charme nach den Bauarbeiten wiederhaben wollen. Die bisherige Straßenbahnhaltestelle der Linie Zehn am Dobben und die der Linien Zwei und Drei vor dem „Cinema“-Kino sollen zusammengefasst auf die andere Seite der Sielwallkreuzung weiter ins Steintor verlegt werden. Der Taxenstand soll auf beide Straßenseiten verteilt werden. Im Steintor werden die Radwege laut Planung schon an der Sielwallkreuzung beginnen und jenseits des Ziegenmarkts weiter gebaut werden.
Laut Kostenaufstellung in der Beschlussvorlage soll das alles zusammen rund 1.651.000 Euro kosten. Das umfasst das Straßeaufreißen und -wieder zumachen, die Kanalisationserneuerung, die gesamte Beleuchtung, Ampeln, Poller, Fahrradständer und Umleitungsschilder und – mit 200.000 Euro auch ein größerer Topf – das Baustellenmanagement und sogenannte „Baubegleitende Maßnahmen“. Was die BSAG zu tragen hat, also die eigentlicher Gleiserneuerung, die Haltestellen und die Informationssysteme, steckt in den1,6 Millionen Euro nicht drin.
Die grüne Baudeputierte Karin Krusche ging gestern davon aus, dass nach den klaren Beiratsvoten in Mitte und östlicher Vorstadt für Pflaster nun auch in der Deputation daran nichts mehr geändert werden sollte. Die Frage sei, ob die Sielwallkreuzung auch aus der Debatte sei. Über Pflasterung innerhalb des Kreuzungsbereichs war besonders heftig diskutiert worden, da Asphalt hier als deutlich belastbarer gilt als Kopfsteinpflaster. Der CDU-Baupolitiker Helmut Pflugradt sah auch am ehesten in der Kreuzungsfrage Potential für Uneinigkeiten. Ansonsten sei er „pragmatisch“ beim Straßenbelag: „Wenn die Kaufleute das im Viertel so wollen.“ ube