: Saddam nimmt 5.000 Kurden als Geiseln
■ Eroberung Kirkuks soll verhindert werden/ Berichte über öffentliche Hinrichtungen in südirakischen Städten
Berlin (taz) — Nach der Niederlage im Golfkrieg und der Vertreibung seiner Truppen aus Kuwait geht Saddam Hussein nun brutal gegen die aufständische Bevölkerung im Norden und Süden des Landes vor. Flüchtlinge aus Basra und anderen Städten berichten von öffentlichen Hirichtungen und Leichen in den Straßen. In Kurdistan sollen regimetreue Soldaten 5.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, als Geiseln genommen haben, um ein Vorrücken der kurdischen Kämpfer auf die Stadt Kirkuk aufzuhalten. Es wäre nicht das erste Mal, daß das Regime zu solchen Racheaktionen greift; zu weltweiter Empörung hat jedoch in der Vergangenheit nur das Festhalten von westlichen Ausländern in der Golfkrise geführt.
Wenn die Lage im Irak auch nach wie vor unklar ist, so klingen auch die Berichte der irakischen Exilorganisationen, die bis gestern abend in Beirut tagten, wenig optimistisch. Angestrebt wird die Koordination der Aktivitäten gegen das Regime durch einen gemeinsamen Kommandorat. SEITE 6
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