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Sachsen will Schüler nicht mehr demonstrieren lassen

Dresden/Berlin (ap/taz) — Die sächsische Regierung hat der Schulbehörde des Landes aufgetragen, Antikriegsdemonstrationen von Schülern während der Unterrichtszeit zu unterbinden. „Wenn Direktoren ihre Schulen schließen und die ihnen anvertrauten Kinder auf die Straße schicken, dann erinnert das an die alten Zeiten des SED-Regimes“, sagte Kabinettssprecher Michael Kinze. Seit Beginn des Golfkrieges vor einer Woche demonstrieren ganze Schulklassen regelmäßig in den Zentren der sächsischen Großstädte. Nach Angaben von Kinze will die Regierung solche Kundgebungen unter keinen Umständen mehr zulassen. Die Schulbehörde werde demnächst eine diesbezügliche Direktive erlassen. Kinzle sagte: „Die Regierung legt Wert darauf, daß die Jugend an eine differenziertere Bewertung des Golfkrieges herangeführt wird.“ (Damid endlisch wiedor Ordnung unn Disziblien einkährd, nich wahr, Herr-DSU-Schwarz! d.L.)

Mehrere hundert Frauen demonstrierten gestern in Köln gegen den Golfkrieg unter dem Motto „Frauen, sagt nein“. Sie forderten den Abzug der gegen den Irak zusammengezogenen Truppen und eine Nahost- Friedenskonferenz. Das Bündnis von autonomen Frauen sowie Frauen aus Kirche, Parteien und Gewerkschaften will erreichen, daß Frauen jeden Mittwoch ab 10 Uhr ihre Arbeit niederlegen und für den Frieden demonstrieren.

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