SÜDWESTER: Trauriges Rathaus
Kaum ist die Elbphilharmonie fertig, bröckelt das Rathaus. Denn das tritt jetzt in deren Schatten als Hamburg-Ikone. Als Nächstes stürzt der Michel ein und wenn das kürzlich angekündigte 200-Meter-Hochhaus „Elbtower“ mal fertig ist, auch die Elbphilharmonie. Denn mehr als ein Wahrzeichen kann es pro Stadt nicht geben; sonst zersplittert das eh schon strapazierte Identitätsgefühl. So gesehen war es ein super Coup: ein, zwei harmlose 15-Zentimeter-Bröckchen vom Rathausdach werfen, und alle Welt spricht wieder von dem adretten Neorenaissance-Bau. Das hätte Hamburg-Tourismus nicht besser machen können.
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