SÜDWESTER : Spaß und Spenden
Die kleinen Dinge sind’s, die am besten zeigen, dass sich etwas fundamental gewandelt hat. Das Diakonische Werk etwa verkündete alle Jahre wieder am Jahresausgang den Slogan: „Brot statt Böller“. Jetzt heißt es in Hamburg: „Brot und Böller“. Was so still daher kommt – ein Wort nur ausgewechselt – ist in Wirklichkeit: ein Kracher. Wenn selbst die Diakonie nicht mehr bremst, ist die Spaßgesellschaft in der Tat an ihr Ende gelangt. Alles bringt nun Spaß: Brot und Böller, Spenden und Verpulvern, das geht bequem Hand in Hand. Obwohl: So ganz angekommen in der neuen Zeit der fetten Jahren scheint das Diakonische Werk noch nicht. Sonst hätte es – ob des kulinarischen Namens, der für eine große Anzahl Chinaböller-Packungen gebräuchlich ist – beim Texten noch eins draufgesetzt: „Brot und Schinken“.