: STUDIE DER WOCHE
200 Millionen Dollar sind kein geeignetes Verhütungsmittel. Zumindest verhüten sie keinen vorehelichen Sex. Eine Studie der John Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Maryland hat nun bestätigt, dass die jährliche Unterstützung vom Staat für Keuschheitskampagnen in den Vereinigten Staaten verschwendetes Geld ist. Laut der Forscherin Janet Rosenbaum habe es nämlich keinen Einfluss auf das Sexualleben 13- bis 18-Jähriger, ob sie ein Enthaltsamkeitsgelübde abgelegt haben oder nicht. Auch bei denen, die versprochen hatten, jungfräulich in die Hochzeitsnacht zu gehen, hielten nur 50 Prozent tatsächlich ausschließlich Händchen. Die anderen ließen selbiges, wie ihre gelöbnislosen Altersgenossen, bereits vor der Heirat in ihre Hose. Der Schwur zur Keuschheit hatte nur einen Effekt: weniger Vorsicht. Denn während etwa ein Drittel der Eidverweigerer beim Geschlechtsverkehr ein Präservativ verwendete, waren es bei den vermeintlich Abstinenten nur 24 Prozent. Statt keinen Sex vor der Ehe bewirkten die Programme also lediglich keine Kondome vor der Ehe. Und zwar für 200 Millionen Dollar.