■ STRASSENNAMEN: Leninallee umbenannt
Berlin. Eine weitere Erinnerung an den sowjetischen Staatsgründer Lenin ist getilgt worden: Die Leninallee, längste Straße Berlins, heißt wieder durchgehend Landsberger Allee. Die Bürgermeister der durch die vier Bezirke Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Lichtenberg und Marzahn führenden Straße vollzogen am Freitag morgen die Umbenennung symbolisch mit der Enthüllung eines Straßenschildes. »Es war höchste Zeit«, sagte Manfred Dennert (SPD), Bezirksbürgermeister von Prenzlauer Berg, bevor er die Leiter erneut erklomm, um den alten Namen mit einem dicken Filzstiftes durchzustreichen. »Die hätten was wichtigeres zu tun, als so einen Mist«, empörte sich eine Passantin. Es gebe wichtigeres zu tun, meinte auch Dennert, aber »eine bestimmte Vergangenheitsbewältigung müssen wir doch vornehmen«. Für eine Übergangszeit ist die große Ausfallstraße nach Nordosten in Richtung Landsberg (Gorzow) nun doppelt ausgeschildert. An den meisten Kreuzungen hängen beide Namen übereinander, an einigen muß der orientierungssuchende Bürger allerdings nur mit einem Vorlieb nehmen. Allzuviele »Leninschilder« sind abhanden gekommen und sollen nun nicht mehr ersetzt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen