: STEHT WAS DRIN?
Die Wirtschaftspresse zum Ende der Schmidt Show:
Kaum verkündet einer das Ende der Sendung, sinken die Kurse. Bei der „Tagesschau“ hätten wir das ja erwartet. Aber bei der „Harald Schmidt Show“? Und doch: Um bis zu vier Prozent sackte die Aktie der ProSiebensat.1-AG am Montag weg. Und so durften auch die führenden Blätter der Wirtschaftspresse endlich einmal ihren Senf zur TV-Unterhaltung dazugeben. Sogar auf der Titelseite. „Schmidt düpiert Sat.1“ schlagzeilte die Financial Times Deutschland: „Für die Aufsichtsratssitzung am Mittwoch prophezeien Vertraute: ‚Das wird richtig Krach geben.‘ “ Und weil die FTD das in Wahrheit ganz lustig findet, gibt’s gleich noch einen Leitartikel dazu: „Chaos bei Sat.1“ geißelt die „hilflosen Pressemitteilungen“ des Konzerns: „Ein Kommunikationsdesaster in der Branche, die mit Kommunikation Geschäfte machen will.“ Das Handelsblatt schlägt ganz aus seiner spröden Art und dokumentiert länglich sogar „die besten Sprüche von ‚Dirty Harry‘ “ nebst ausführlicher Biografie von Harald Schmidt. Und wann hat ein Handelsblatt-Kommentar schon mal so angefangen: „Deutschland, 23.15 Uhr. Dunkel, Leere, Verzweiflung. Es ist Januar, und das Studio 449 meldet sich nicht. (…) Niemand stellt die Gerster-Uhr nach. (…) ‚Dirty Harry‘ ist weg.“ Und die Überschrift: Ach so, auch eher finanzzeitungsuntypisch: „Unser Liebling“.
STG