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Archiv-Artikel

„SPIEGEL“-BERICHT ÜBER PERSÖNLICHE DATEN Millionen Ärzte und Patienten ausgespäht

HAMBURG | In Deutschland werden nach Spiegel-Informationen Millionen Ärzte und Patienten ausgespäht. Das Apothekenrechenzentrum VSA in München verkaufe Patientendaten in unzureichend verschlüsselter Form an Marktforscher wie den US-Konzern IMS Health, hieß es gestern. So verfolgt IMS nach eigenen Angaben die Krankheiten von über 300 Millionen Patienten – darunter auch „42 Millionen verschiedene gesetzlich Versicherte“ in Deutschland.

Dem Spiegel liege ein Angebot des in mehr als hundert Ländern aktiven IMS-Konzerns an den französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis vom April 2012 vor. Darin biete IMS die Informationen aus Insulinrezepten für 86.400 Euro an – „patientenindividuell“ und mit „zwölf Monats-Updates“. Bei der Lieferung von Rezeptdaten an IMS werde die Identität der Patienten nur durch einen 64-stelligen Code verschleiert, der sich leicht auf die tatsächliche Versichertennummer zurückrechnen lasse, wie vertrauliche Dokumente belegten. Zusätzlich würden auch Alter und Geschlecht der Patienten an die Marktforscher weitergegeben. (afp)