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Archiv-Artikel

NACH DER VORENTSCHEIDUNG ZUM PARLAMENTSPRÄSIDENTEN SPDlerinnen sind sauer

Die Nominierung des SPD-Abgeordneten Ralf Wieland für das Amt des Parlamentspräsidenten sorgt bei Frauen in der Partei für erheblichen Unmut. Fünf von ihnen haben aus Protest gegen die Entscheidung jetzt ihre Tätigkeit in der Arbeitsgruppe Geschlechtergerechtigkeit des Landesvorstandes eingestellt. Anlass ist die Niederlage von Staatssekretärin Iris Spranger gegen Wieland. Er hatte am Dienstag in der SPD-Fraktion 26 Stimmen erhalten, Spranger 21.

Für die Kritikerinnen wird die Arbeit in der Arbeitsgruppe dadurch zur „Farce“, für die sie nicht länger zur Verfügung stünden. Zu ihnen gehören neben Spranger die Bundestagsabgeordnete Eva Högl, Landeschefin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, und die Exvorsitzende der Vereinigung Berliner Staatsanwälte, Vera Junker.

Ein Bericht der Arbeitsgruppe, der die Gleichstellung von Frauen und Männern bei Ämtern und Mandaten analysieren sollte, zeige klar, „dass die Berliner SPD weit von dem Ziel von 40 Prozent Frauen auf allen Ebenen, in allen Gremien sowie bei allen Ämtern und Mandaten entfernt ist“.

Durch die Wahl Wielands verzichtete die SPD darauf, mit der CDU gleichzuziehen, die von 1991 bis 1995 die bislang einzige Frau an der Spitze des Landesparlaments stellte, Hanna-Renate Laurien. (taz, dapd)