piwik no script img

SPD zur „Stunde der Fahndung“

Bonn (taz) - Die sozialdemokratischen Innen– und Justizminister berieten gestern mit den rechts– und innenpolitischen Sprechern der SPD–Bundestagsfraktion über die von der Koalition geplante Einführung des „Gesetzes zur Bekämpfung des Terrorismus“ und von ZEVIS (Zentral–Verkehrsregister Flensburg). Beide Vorhaben wurden als „zur Bekämpfung terroristischer Gewaltkriminalität untauglich“ bezeichnet. Dies sei die Stunde der Fahndung, nicht die Stunde der Gesetzesinitiativen, sagte der nordrheinwestfälische Innenminister Schnoor (SPD). Die vorgeschlagene Kronzeugenregelung, so steht es in dem gemeinsam verabschiedeten Ergebnispapier, laufe „auf eine Komplizenschaft mit den Mördern“ hinaus. Auch der „kriminalpolitische Nutzen“ der Erweiterung des Paragraphen 129a wird von den SPD–Politikern in Zweifel gezogen. Wie genau er sich eine intensivere Fahndung vorstellt, wollte Schnoor nicht verraten, wies aber darauf hin, daß weder der Einsatz von V–Leuten, noch die in früheren Jahren durchgeführte Raster– und Zielfahndung durch Gesetze oder die Rechtsprechung behindert würden. Derzeit befinde man sich noch in einer Übergangszeit, wo auch das vom Bundesverfassungsgericht festgestellte Recht auf informationelle Selbstbestimmung, das die Rasterfahndung stark einschränkt, nicht voll greifen könne. oto FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen