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SPD verabschiedet Deutschlandplan

Berlin (dpa) - Die Sozialdemokraten wollen Schritt für Schritt die deutsche Einheit erreichen. Auf ihrem Berliner Parteitag verabschiedeten die mehr als 400 Delegierten am Montag abend mit großer Mehrheit einen Stufenplan, der auf dem Weg über einen kurzfristig zu vereinbarenden Staatenbund und nach Auflösung der Militärblöcke die bundesstaatliche Vereinigung ansteuert.

Die Einheit der Deutschen ist nach Ansicht des SPD -Ehrenvorsitzenden Willy Brandt nur noch eine Frage der Zeit. Der Architekt der Ostpolitik stand an seinem 76. Geburtstag im Mittelpunkt des Parteitages: Mit minutenlangen Ovationen dankten die Delegierten dem früheren Kanzler stehend für seine über einstündige Rede.

Brandt, SPD-Chef Hans-Jochen Vogel und Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper mahnten zu einer besonnenen Politik gegenüber der DDR und warnten vor nationalistischen Aufwallungen. Der weitere Demokratisierungsprozeß in der DDR müsse störungsfrei und ohne Emotionen verlaufen, sagte Brandt. Einander beistehen sei jetzt „der Deutschen erste Bürgerpflicht“.

In der zweistündigen Aussprache über die „Berliner Erklärung“ warnten vor allem Sprecher der Parteilinken vor einem zu schnellen Tempo bei der Annäherung beider deutscher Staaten. Die Souveränität der DDR müsse auf jeden Fall gewahrt werden. (Siehe auch Seite 9)

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