: SPD für Anteilsscheine
■ Partei will nach Wahlsieg Eigentum breit streuen
Ost-Berlin (dpa) - Die DDR-SPD will bei einem Wahlsieg am Sonntag in der DDR an jeden Bürger, vom Säugling bis zum Rentner, Anteilsscheine im Nennwert von 40.000 DDR-Mark an Investmentgesellschaften vergeben. Wie die wirtschaftspolitischen Sprecher der Partei am Mittwoch in Ost-Berlin vor Journalisten erläuterten, soll somit ein breitgestreutes Eigentum erreicht und verhindert werden, daß sich die bisherigen SED-Funktionäre im Wirtschaftsbereich bei einer künftigen Umwandlung volkseigener Betriebe über Sonderrechte bereicherten. Pro Anteilsschein soll monatlich eine Rendite von etwa drei Prozent als Ausgleich für die zu erwartenden Preissteigerungen - nach Wegfall der Subventionen - bei Grundnahrungsmitteln und Wohnraum gezahlt werden. Die Anteilsscheine der Bürger würden treuhänderisch von den Investmentgesellschaften - mit einer Treuhandbank an der Spitze - verwaltet. Die Bank organisiere die Verteilung des Kapitals in Aktiengesellschaften, Immobilien- und Investmentfonds.
Vorgesehen sei auch, Anteilsscheine zu beleihen. Damit wäre Kapital frei für die Gründung von Kleinbetrieben oder die Schaffung von Wohneigentum. Neben Eigentum an Kapitalgesellschaften soll es genossenschaftliches ebenso wie unmittelbar persönliches Eigentum geben. Dem neuen Staat soll nur das Verfügungsrecht über Eigentum bleiben, das gesellschaftlichen oder kommunalen Zwecken dient.
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