piwik no script img

SPD-Fraktion runderneuert

■ Mit altem Vorstand, alter Struktur und altem Stil zu neuen Ufern

Die SPD zieht ihre Konsequenzen aus der Wahlniederlage. Gestern steuerte die SPD-Fraktion ihren Teil zur Erneuerung bei. In einer mehrstündigen Fraktionssitzung wurde für zwei Jahre ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Claus Dittbrenner (Vorgänger Claus Dittbrenner). Seine Stellvertreter heißen Reinhard Barsuhn und Carl Heinz Schmurr (Vorgänger Reinhard Barsuhn und Carl Heinz Schmurr). Dazu kommt die Bremerhavenerin Marlies Marken. Sie ersetzt den Bremerhavener Lothar Koring, der bei der Wahl deshalb scheiterte, weil er nicht mehr dem Parlament angehört.

Damit wurde auch ein Beschluß des SPD-Landesparteitags Genüge getan, der besagte, daß auch für die Fraktionsspitze das Regionalproporz-Prinzip aufgehoben wird und statt dessen die Qualität zählt. Der Fraktionsvrstand besteht zu je einer Person aus den Unterbezirken Ost, West, Nord und Bremerhaven. Auch bei den Beisitzern setzte sich die Qualität voll durch. Zufälligerweise wurden dabei ebenfalls alle Unterbezirke gleichermaßen berücksichtigt.

Auf überkommene Strukturen nahm die SPD- Fraktion keinerlei Rücksicht und beschloß alles beim Alten zu belassen und dies alles nach „intensiver, offen und fair geführter Aussprache.“

Auf heftige Kritik war nach der Wahl unter anderem die Informationspolitik der Fraktion gestoßen. Deshalb wurde die Öffentlichkeit gestern, wie immer, auch nicht durch eine Pressekonferenz informiert, sondern durch eine 20zeilige Pressemitteilung, bei der nur die Wahlergebnisse und mögliche Kampfabstimmungen fehlten. Ganz neue Offenheit zeigte die Fraktion auch nach der Sitzung: Der Bitte um Rückruf folgte — selbstverständlich nichts.

Dafür teilte die Fraktion mit, daß während der Sitzung 1.051 Mark für die Hinterbliebenen der in Niedersachsen ermordeten Polizisten gesammelt wurden.

hbk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen