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kellers randspurSONNTAG

Aufsteiger

„Die erste Fahrt zum Mond“

Die wackeren Männer vom UNO-Landeunternehmen sind der festen Überzeugung, eine Pionierleistung zu vollbringen, als sie ihre Füße in den Mondstaub setzen. Dann aber werden die Gesichter so lang, wie der Raumanzug dieses zulässt, denn sie finden den freundlichen Gruß eines Vorgängers, der den Trabanten schon 1899 betreten haben will. Nicht minder betreten sind die Mienen der Wissenschaftler, die den hoch betagten Raumfahrer aufstöbern und eine fantastische Geschichte zu hören bekommen. Die klingt, als sei sie von H.G. Wells ersonnen worden, und dem ist ja auch so.

(16.10 Uhr, Kabel 1)

Großeinkauf

„Local Hero“

Eigentlich stammt der texanische Ölmanager MacIntyre von ungarischen Einwanderern ab. Aber das behält er lieber für sich, als er seines Namens wegen von Firmenchef Happer auserwählt wird, ein bedeutendes Grundstücksgeschäft in Schottland abzuwickeln. Nebenbei soll er den Himmel im Auge behalten, da Hobby-Astronom Happer die Ankunft eines Kometen erwartet. Im Küstenörtchen Ferness heißt man MacIntyre herzlich willkommen, denn der absehbare Verkauf ihrer Immobilien wird die Bewohner zu Millionären machen. Schon erörtert man die Vorzüge eines Rolls-Royce, da ergeben sich unerwartete Komplikationen. Die Bucht und damit der Zugang zum Meer gehören dem wetterfesten Original Ben Knox. Derhat nicht vor zu verkaufen ...

(22.00 Uhr, Bayern 3)

Wiederbelebung

„Peter Gunn“

1958 war die TV-Serie „Peter Gunn“ auf der Höhe der Zeit. Nonchalant bewegte sich Privatdetektiv Gunn durch die Jazzclubs und Bars seiner Heimatstadt Los Angeles, sah sich aber im Zuge seiner Ermittlungen auch mal gezwungen, weit weniger ansprechende Winkel aufzusuchen. Die Interieurs, mehr noch aber die von Henry Mancini komponierte Musik machten den besonderen Reiz der Serie aus – Soundtrack-LP und Titelsong verkauften sich millionenfach. Hinter der Serie stand der nachmalige Kinoregisseur Blake Edwards, der seinen Helden 1989 auferstehen ließ und die Handlung maßvoll mit komödiantischen Elementen anreicherte. (22.15 Uhr, tm3)

Missmutig

„Bullet“. Irgendwann muss es Julien Temple, der sich mit Filmen wie „Absolute Beginners“ oder „Mein Liebhaber vom anderen Stern“ gut aufgelegt zeigte, gehörig die Laune verhagelt haben. In schroffen Szenen beschreibt er den Niedergang eines einst vielversprechenden Baseball-Spielers. Die Titelrolle des verbeulten, drogenabhängigen Kleingangsters übernahm Mickey Rourke, auch er ein Miesepeter von besonderen Gnaden. Seinen Widerpart, den Drogenbaron Tank, spielt Rap-Star Tupac Shakur.

(3.15 Uhr, Pro 7)

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