■ SECHS JAHRE NACH DEM SUPER-GAU IN BLOCK 4: Tschernobyl für immer eingemottet
Düsseldorf/Berlin (taz) — Sechs Jahre nach der größten Katastrophe der „friedlichen“ Nutzung der Atomenergie in Tschernobyl hat die ukrainische Regierung Konsequenzen gezogen. Sie beschloß die endgültige Abschaltung der drei dort noch laufenden Reaktorblöcke. Diese frohe Botschaft verkündete Bundesumweltminister Klaus Töpfer gestern nach einem Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Juri Scherbak. Hintergrund des Endes für die unfallträchtigen Reaktortypen RMBK sind demnach weniger ökologische als finanzielle Erwägungen. Eine Sanierung und sicherheitstechnische Nachrüstung der Reaktoren hätte die schütteren Staatsfinanzen des SU-Spaltprodukts bei weitem überfordert. Als Ersatz sollen der Ukraine zwei neue, moderne Atomreaktoren dienen. Wie der strahlende Sarkophag des Unglücks-Reaktors und die jetzt ausgeknipsten Blöcke entsorgt werden, ist noch nicht bekannt. SEITE 2
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