: Russland zieht Botschafter ab
TIFLIS ap ■ Nach der Festnahme von vier russischen Offizieren hat Moskau am Wochenende den Truppenabzug aus Georgien ausgesetzt und nahezu alle Mitarbeiter seiner Botschaft ausgeflogen. Die russischen Stützpunkte in Georgien sollten bis Ende 2008 komplett geräumt sein. Die Festnahme der Offiziere hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken noch weiter belastet. Georgien hatte am Freitag Anklage wegen Spionage gegen die Männer erhoben. Ziel sei es unter anderem gewesen, die Integration der georgischen Streitkräfte in die Nato zu verhindern. Moskau rief wegen des Vorfalls seinen Botschafter zurück und beantragte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Hinter dem Spionagefall steht der Konflikt zwischen Georgien und den beiden abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien, die beide von Russland unterstützt werden. Der georgische Verteidigungsminister erklärte, die Welt könne nun sehen, dass es bei den Konflikten um Abchasien und Südossetien nicht um ethnische Konflikte gehe, sondern dass es sich um Konflikte zwischen Georgien und Russland handele.
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