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Rußland im Pariser Club

■ Gläubigerstaaten schließen neues Schuldenabkommen mit Rußland

Moskau (rtr/AFP) – Die staatlichen Gläubiger Rußlands haben sich mit der Regierung in Moskau auf ein Grundsatzabkommen zur langfristigen Umschuldung der russischen Auslandsschulden geeinigt. Dies gab gestern der stellvertretende russische Regierunschef Oleg Dawidow nach Gesprächen mit Vertretern der im Pariser Clubs zusammengeschlossenen Gläubigerstaaten bekannt.

Nach der Einigung mit den privaten Gläubigerbanken, die im sogenannten Londoner Club organisiert sind, hat Rußland damit eine bedeutende Erleichterung seiner drückenden Schuldenlast erreicht. Rußland schuldet den westlichen Staaten geschätzte 38 Milliarden Dollar (56 Milliarden Mark).

Überdies sei vereinbart worden, Rußland in den Pariser Club aufzunehmen, möglicherweise schon beim nächsten Weltwirtschaftsgipfel im nächsten Juni. Das Land drängt darauf, Geld zurückzubekommen, das es seinerseits anderen Staaten geliehen hat. Die Mitgliedschaft im Pariser Club wäre dabei hilfreich, sagte Dawidow. Rußland hatte die Außenstände der Sowjetunion übernommen.

Auch deutsche Banken haben am Donnerstag Rußland einen weiteren Kredit in Höhe von 1,1 Milliarden Mark zugesagt. Der mit Bundesbürgschaften durch die Hermes-Kreditanstalt und die Treuhandnachfolgerin BVS gesicherte Kredit finanziere langfristig die Exporte deutscher Investitionsgüter. Die Gelder würden daher direkt an deutsche Exportfirmen, die nach Rußland liefern, ausgezahlt. Erst in der vergangenen Woche hatte die Bundesregierung deutschen Banken und der Kreditanstalt für Wiederaufbau Kredite von vier Milliarden Mark an Rußland angekündigt. Bereits im Februar hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) Rußland einen neuen Kredit von 10,2 Milliarden Dollar zugesagt. Nach Ansicht von Beobachtern könnten diese Entwicklungen Präsident Boris Jelzin stärken, der sich bei den Wahlen im Juni um eine zweite Amtszeit bewirbt.

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