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Archiv-Artikel

Russischer Rekrut schwer gequält

MOSKAU afp ■ Nach der brutalen Misshandlung eines russischen Soldaten ermittelt die Armee wegen möglicher Vertuschung des Vorfalls. Heereschef Alexej Maslow reiste Freitag im Auftrag von Verteidigungsminister Sergej Iwanow in die betroffene Kaserne in der Uralstadt Tscheljabinsk. Dabei sollte er klären, warum der Vorfall mehr als drei Wochen lang nicht an die Armeeführung gemeldet wurde. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Peiniger ihr Opfer in der Neujahrsnacht stundenlang in der Hocke verharren lassen und ihm auf die Beine geschlagen. Der Soldat erlitt so schwere Verletzungen, dass ihm im Krankenhaus die Beine und die Genitalien amputiert werden mussten, um sein Leben zu retten. In Russland sind Rekruten traditionell Demütigungen und der Brutalität älterer Kameraden ausgesetzt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums starben 16 russische Soldaten im vorigen Jahr wegen brutaler Einführungsrituale. 276 begingen 2005 Selbstmord. Mindestens die Hälfte von ihnen brachte sich wegen Erniedrigung durch Vorgesetzte um. Menschenrechtsgruppen kritisieren das „Djedowschina“ (Herrschaft der Großväter)-Ritual seit langem.