: Rüge für AKW-Betreiber
Nach Pannenserie im AKW Philippsburg wirft Stuttgarter Umweltministerium Betreiber EnBW Fehler vor
STUTTGART dpa ■ Im Streit über die Pannenserie im AKW Philippsburg hat das Umweltministerium dem Betreiber Energie Baden-Württemberg (EnBW) Fehler vorgeworfen. In der ersten Vernehmung durch den Atom-Untersuchungsausschuss des Landtags sagte der Leiter der Abteilung für Reaktorsicherheit, Dietmar Keil: „Die EnBW hätte das Kraftwerk nicht weiterfahren dürfen und uns sachgemäß informieren müssen.“ Keil räumte jedoch ein, auch bei ihm hätten die „Alarmglocken klingeln müssen“. Er erklärte, er habe etwa eine Woche nach Bekanntwerden der Panne durch einen Ministeriumsmitarbeiter davon erfahren. In drei von vier Kühlbehältern im Block II des AKW Philippsburg war im August 2001 die Borsäurekonzentration zu gering gewesen. Nach Lektüre eines Berichts habe er keinen sofortigen Handlungsbedarf gesehen. Auch von einer zweiten Panne im AKW will Keil erst spät erfahren haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen