piwik no script img

Rücktritt von Horst KöhlerMerkels Präsident geht

Damals wollte Angela Merkel Horst Köhler. Er galt als Symbol für Schwarz-Gelb. Zuletzt schwieg sie nur noch zu seinen Thesen. Jetzt tritt Bundespräsident Köhler zurück.

Ein Mann, um den es zuletzt immer einsamer wurde: Köhler mit Merkel. Bild: dpa

Anders als vor sechs Tagen saß Angela Merkel diesmal noch nicht im Flugzeug. Als Horst Köhler, zu diesem Zeitpunkt noch Bundespräsident, die Kanzlerin telefonisch über seine Rücktrittsabsichten informierte, war sie noch zum geplanten Besuch der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Südtiroler Trainingslager aufgebrochen. Sie sagte die Reise ab.

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch, von dessen Abschied Merkel vorige Woche auf einer Arabien-Reise erfuhr, war ein innerparteilicher Gegner. Der Bundespräsident, der nach Heinrich Lübke als zweiter in der Geschichte der Republik vorzeitig sein Amt aufgibt, war dagegen Merkels Mann. Auch wenn sie das seit ihrem Einzug ins Kanzleramt nicht mehr allzu gerne hören mochte.

Sechs Jahre ist es her, es war der Abend des 2. März 2004. Ein Dienstag. In der Privatwohnung des FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle trafen am späten Abend die CDU-Chefin Merkel und ihr CSU-Kollege Edmund Stoiber ein. Es ging um die Nominierung des neuen Bundespräsidenten, in der Union galt Wolfgang Schäuble als Favorit. Eine Nacht später, nach einer turbulenten Präsidiumssitzung der CDU, stand der Kandidat offiziell fest: Horst Köhler, Präsident des Internationalen Währungsfonds, Nichtpolitiker.

Die Präsidentenkür galt als strategische Meisterleistung Merkels. Vor allem aber galt sie als Vorbote einer schwarz-gelben Regierung und einer Reformpolitik, die heute als neoliberal verrufen ist. Gerade mal ein halbes Jahr, nachdem die Regierung von Union und FDP in die Ministerien eingezogen ist, tritt Köhler zurück. Es ist ein unerwarteter Höhepunkt, der den Berliner Chaoswochen bislang noch fehlte. Es wirkt wie die offizielle Beglaubigung eines Scheiterns durch das Staatsoberhaupt.

Den Anlass für Köhlers Rücktritt boten seine umstrittenen Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Der Präsident hatte den Eindruck erweckt, als dienten sie auch wirtschaftlichen Interessen. Dafür war er kritisiert worden, auch aus dem Regierungslager. Gestützt hatte ihn niemand. Merkel zog es vor zu schweigen.

Doch die Afghanistan-Affäre war nur der jüngste Fehltritt eines Präsidenten, der sich mehr als alle Amtsvorgänger in die Tagespolitik einmischte und dabei oft unglücklich agierte. Eines Mannes, um den es zuletzt immer einsamer wurde. Dem im Schloss Bellevue und dem eiförmigen Verwaltungsbau des Präsidialamts nebenan die Mitarbeiter davonliefen. Dem nun auch die neue Pressesprecherin nicht mehr helfen kann, die ihre Stelle eigentlich an diesem Dienstag antreten sollte.

Bereits ein Jahr nach Amtsantritt sah sich Köhler mit der schwierigsten Entscheidung konfrontiert, die das Grundgesetz dem an Kompetenzen armen Staatsoberhaupt zuweist. Es ging um die Auflösung des Bundestags, die der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder nach der SPD-Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen 2005 anstrebte. Köhlers starke Identifizierung mit dem schwarz-gelben Projekt nährte nicht nur den Verdacht, er neige auch aus parteipolitischen Gründung zu einer Billigung des Neuwahlplans. Er rechtfertigte die Parlamentsauflösung in einer Fernsehansprache dann auch noch mit einer apokalyptischen Darstellung der Lage im Land, die in einem Satz zur demographischen Entwicklung gipfelte: "Wir werden alle immer älter." Das war ein Argument, das die Verfassung für eine Parlamentsauflösung nicht vorsah.

Wenige Monate später war Merkel tatsächlich Kanzlerin. Aber nicht in jener Koalition mit der FDP, für die Köhlers Kür ursprünglich stand. Sondern in einem Bündnis mit der SPD. Aus der Erfahrung des fast verstolperten Wahlsiegs zog sie die Konsequenz, sich vom radikalen Reformprogramm zu verabschieden. Der Zwang zu Kompromissen mit dem neuen Regierungspartner diente ihr als willkommenes Alibi.

Den Reformpräsidenten ärgerte das. Er kritisierte die Regierung auch öffentlich. Er verweigerte mehrfach Gesetzen seine Unterschrift, die seine Hausjuristen als verfassungswidrig ansahen. Seine Vorgäner hatten solche Entscheidungen eher dem Verfassungsgericht überlassen. So wurde der Präsident trotz seines unpopulären Programms als Antipolitiker populär, als ein Staatsoberhaupt, das die Parteienverdrossenheit nährte und von ihr profitierte. Im etablierten Politikbetrieb kam er nie an. Das Verhältnis zur Kanzlerin, die ihn ins Amt gehoben hatte, blieb bestenfalls instrumentell.

Entsprechend lustlos betrieb die Union im Jahr 2009 Köhlers Wiederwahl. Nur die FDP sah das Staatsoberhaupt noch immer als ihren Mann. Die übrigen Parteien nahmen Köhlers zweite Amtszeit eher mit dem Argument in Kauf, dass ein Bundespräsident keinen wirklichen Schaden anrichten könne. So sah es zunächst auch die Führung der SPD, die zu diesem Zeitpunkt aber nicht die Kraft aufbrachte, eine erneute Kandidatur der Politikprofessorin Gesine Schwan zu verhindern.

Köhler sah sich als erster Bundespräsident aus dem Amt heraus zu einem regelrechten Wahlkampf gezwungen. Es war die Zeit kurz nach dem Ausbruch der Bankenkrise. Der frühere IWF-Chef versuchte seine Wirtschaftskompetenz auszuspielen, schlug nun aber deutlich skeptischere Töne an und verstrickte sich bisweilen in programmatische Widersprüche. In seiner "Berliner Rede", die er kurz vor der Wahl in einer ruinösen Berliner Kirche hielt, sprach er viel von den Grenzen des Wachstums. Sollte es ein Werben um die Stimmen der Grünen gewesen sein, so hatte es Erfolg. Die entscheidende Stimme, die dem Präsidenten am 23. Mai 2009 zur Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang verhalf, stammte von einer Überläuferin der Oppositionspartei. Sie begründete ihr Votum mit Köhlers Engagement für Afrika, einer der wenigen Kontinuitäten in seiner bisweilen sprunghaften Amtsführung.

Als habe der Präsident alle Kräfte im eigenen Wahlkampf erschöpft, verstummte er nach der Wiederwahl fast ganz. Routinemäßig absolvierte er das vom Protokoll vorgegeben Programm, hielt Reden, verlieh Orden, empfing Botschafter. Die Terminlisten waren die einzige Botschaft, die aus dem Präsidialamt noch nach außen drang. Abgesehen von Medienberichten über die neuesten personellen Abgänge in Köhlers Behörde.

Die ersehnte Koalition von Union und FDP kam nun ins Amt, die Finanzkrise ging in ihre zweite Runde. Der schwarz-gelbe Präsident, der Finanzexperte Köhler hatte zu beidem nichts zu sagen, vielleicht wollte er auch aus gutem Grund nichts sagen. Doch die Kritik daran ertrug er nicht. In der Zeitschrift Focus antwortete er mit einer Fülle politischer Detailvorschläge bis hin zu höheren Benzinpreisen. Spätestens dieses Interview raubte ihm den letzten Kredit im politischen Berlin. Schon damals gab es fast nur Kritik und Schweigen, kaum Zustimmung. Jetzt ist es mit den Zitaten zu Afghanistan erneut passiert. Das war ein deutliches Zeichen. Auch wenn am Ende unklar bleibt, womit Köhler seinem Amt mehr schadete: mit seiner Amtsführung - oder mit dem Rücktritt selbst.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

65 Kommentare

 / 
  • V
    vic

    Köhler ist nicht zurückgetreten weil er die Wahrheit sagte, sondern weil seine dünne Haut den leichten Gegenwind nicht vertrug.

  • EV
    el vau

    Ich war nie Köhler-Fan. Aber es ist erschreckend, dass ein Politiker zurück tritt, weil er ausversehen die Wahrheit sagt...

  • L
    Ludwig

    Die Merkelregierung verschweigt schon zu lange die unangenehmen Wahrheiten, statt sie aufzuklären. Und die Medien in Deutschland wagen es nicht wirklich darüber zu berichten. Bleiben nur noch die Blogger und das Internet. Wer mehr über Unangenehmes der Merkelregierung erfahren möchte, der liest das Buch:

    Angela Merkels Sünden !

    Es ist - kostenlos - bei BookRix downzuloaden und es ist unter mehr als 27 000 Büchernh auf Platz 5 der am meisten gelesenen Bücher insgesamt.

  • K
    korruptas_ministerias

    Die Ratten verlassen das sinkende Schiff....

     

    Die Berichterstattung im TV war wundervoll. Mit Pipi in den Augen und Kloß im Hals (laut Phoenix) stand er da und stotterte sich aus dem Amt. Er hat sich ja so für Afrika engagiert....vor allem als der IWF den ganzen Kontinent in die Schuldenfalle lockte...

     

    Nun ist er weg, und niemand wird den Unterschied merken, bis der neue Winkaugust kommt.

  • S
    StefanK

    Köhler gibt auf. Respektlosigkeit siegt.

     

    Nur wenige Stunden nach dem offiziellen Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten spricht die Politik wieder mit zwei Zungen: Einerseits das obligatorische Bedauern um den Verlust der Person, verbunden mit einem Dank für die sechs Jahre währende Amtszeit. Andererseits geht die Diffamierung gegen Köhler weiter: Er sei „dünnhäutig“ und lasse letztlich sein Land in seiner schwersten Krise im Stich.

    Selbstzweifel kommen dem politischen System dabei nicht. Die Person Köhler hat dann eben nicht gut auf das Bild mit den biegbaren, alles-besser-wissenden, notorisch die-Wahrheit-vertuschenden Berufspolitikern gepasst.

    Dabei war Horst Köhler diejenige Person in einem hohen Staatsamt, die in den letzten Jahren die höchste Glaubwürdigkeit und das meiste Vertrauen in der Bevölkerung genoss. Ein Mensch mit Bildung und Rückgrad. Mit diesen Eigenschaften passte er wirklich nicht gut neben so manchen Politiker, dessen Berufsverständnis schwer mit den Werten, für die ein Beamter einzustehen hat, vereinbar ist.

    Viele vergessen in ihrer Beurteilung jetzt leichtfertig, dass Köhler kein politisches Amt inne hatte. Er war Bundespräsidenten – ein überparteiliches, verfassungsrechtliches Amt, das oberste Organ im Staat. Unser neunter Bundespräsidenten hatte das richtige Amtsverständnis. Er wusste wohl mehr über die Verfassung, seinen Auftrag und seine Verantwortung als die zwei handvoll nörgelnder Berufspolitiker.

    Zu den wichtigsten Aufgaben des Bundespräsidenten zählt die Wahrung der Verfassung. Dieser Aufgabe kommt der Amtsinhaber bei seiner Überprüfung von ihm zur Unterzeichnung vorgelegten Gesetzesbeschlüssen nach. Hat der Bundespräsident verfassungsrechtliche Bedenken, so kann er die Unterschrift verweigern und das betroffene Gesetz blockieren bzw. vom Bundesverfassungsgericht überprüfen und ggf. aufheben lassen.

    Einem Bundespräsidenten zu unterstellen, er würde Forderungen erheben bzw. etwas Befürworten, das nicht durch das Grundgesetz gedeckt ist, kommt einer Beleidigung, ja einer üblen Nachrede gleich, denn die Anschuldigungen entbehren in der Tat jeglicher Rechtfertigung.

    Zu groß war die Sensation und die Routine mit der das popularisierende politische System sich auf Kosten des Amtes des Bundespräsidenten und dessen Amtsinhaber zu profilieren versuchte. So wurde aus einer inhaltlich richtigen Aussage bezogen auf die „Bundeswehreinsätze“ eine Aussage nur zu dem einen Einsatz in Afghanistan.

    Hierbei wurde leichtsinnig vergessen, dass die Bundesrepublik mehrere „Bundeswehreinsätze“ gleichzeitig zu bewältigen hat. Nun zu unterstellen, in Afghanistan könnte womöglich ein „Wirtschaftskrieg“ geführt werden, ist abwegig. Dann würden wir beispielsweise im Kosovo dergleichen tun. Wahr ist jedoch, die Mission vor Somalia dient dem Schutz der Schifffahrtsrouten und somit eindeutig den wirtschaftlichen Außenhandelsinteressen unseres Landes. Das wussten die Kritiker bestens, sie haben diese Einsätze teilweise in Regierungsverantwortung beschlossen.

    In der Tat können die Vorfälle der vergangenen Tage so gewertet werden, dass der „notwendige Respekt vor dem höchsten Staatsamt“ zu vermissen ist. Bei der vermeintlichen Bildung eines politischen Profils erscheint nun jedes Mittel gut genug und bisherige Tabus aufgehoben zu sein.

    Wenn das höchste Amt im Staat und damit auch direkt die Verfassung vorsätzlich in respektloser Weise angegriffen werden, dann müssen wir uns fragen, ob diejenigen, die zum Angriff geblasen haben, überhaupt geeignet sind, Politik für Deutschland zu machen. Jürgen Trittin, Omid Nouripour, Frithjof Schmidt von Bündnis 90 / Die Grünen und Thomas Oppermann sowie Hans-Peter Bartels von der SPD sollten am Besten alle ihre politischen Ämter mit sofortiger Wirkung niederlegen. Sie haben der Verfassung, dem Amt des Bundespräsidenten, dem Demokratieverständnis, ihren eigenen Parteien und letztlich dem gesamten Volk geschadet.

  • S
    sonnenhut

    mal wieder einen kasper weniger. damit wir uns nicht

    zu tode ärgern oder langweilen wäre doch eine figur

    wie stoibi ede oder ötzi prickelnd. nachdem diese

    amtsträger sowieso mit null macht ausgestattet sind,

    hätte es doch unterhaltsamere züge, ein wenig futter

    für die kabarettisten u.die, die den humor nicht verloren haben anzubieten.

    nachdem sich alle parteien seit jahren von wahlperiode

    zu wahlperiode nur noch planlos "selbstfinden" wollen

    u.wenns nicht geklappt hat, den deckel zumachen u.

    sich in der freien wirtschaft wieder nen goldenen a... verdienen haben wir eh überhaupt gar keine wahl.

    deshalb - es kostet ja viel geld so ein staat, möchte ich wenigstens ab u.zu gut unterhalten sein.

    das ist doch das mindeste, was man als steuerzahler verlangen kann.

    ansonsten werden fehler, die gemacht wurden, ja nicht

    bereinigt oder die verantwortung übernommen. man nimmt einfach seinen hut u.geht.

    ole bananenrepublik deutschland!!!

  • W
    Wolfgang

    Herr Köhler ist gegangen. Mit Recht. Er hat gemerkt, daß mit dieser Regierung nichts mehr anzufangen ist, wenn dort schon überlegt wird, ob Lena nicht das Bundesverdienstkreuz bekommen soll.

    Da kann man doch nur noch flüchten!

  • W
    Westberliner

    Der Mächtigste in Deutschland ist immer noch Josef Ackermann. Man sollte ihn zum Bundespräsidenten machen und somit entmachten.

  • W
    Westberliner

    Da das Freischießen von Handelswegen offizielle Staatspolitik ist, sollten alle zur Zeit Regierenden zurücktreten.

     

    Nach 1945 hieß es einmal, dass ein Deutscher niemals mehr eine Waffe anfassen sollte. Nun sind wir mitten im Krieg, auch wenn er sich nicht in unserem Land abspielt.

  • E
    Enrico

    Wie wäre es denn mit Josef Ackermann als Bundespräsidenten?

     

    :)

     

    Schöne Grüße

     

    Enrico

  • PN
    Peter N.

    Vielleicht muss Herr Köhler sich jetzt bei der ARGE melden - so würde er erleben, was eine echte RESPEKTlosigkeit ist(>_

  • K
    Knut

    Leider kann man an der Tatsache, dass man nun von irgendwoher eine neue Marionette hervorzieht, nichts ändern, doch ein wenig sparen könnten wir schon: machen wir doch Guildo Horn zum neuen Präsidenten -- der heißt schließlich auch Horst Köhler, da kämen wir wenigstens um neues Briefpapier herum...

  • P
    pcally

    Vielleicht hätten die beiden doch besser Trainer und CoTrainer der Nationalelf werden sollen.

    Dann würden die Jungs nicht so unappetitlich auf den Rasen spucken, die Vorbilder der Jugend, und sich die üblen Verletzungen zufügen, die dann als Gewalt in der U-Bahn nachgeahmt werden.

    Stimmt es, dass Frau Merkel allenernstes geplant hatte nach Südtirol zu fahren- Sport und Reisen dürfen, Berge, Autos und ein Telefon, teure Kleider, schöner werden und Blitzlichtgewitter. Keine Meinung und die vertreten.

    Schein wahren, überall hin fahren. Fahnen schwenken.

    Mir ist angst und bang, denk ich an Deutschland.

    65 Jahre Kriegsende und tote Soldaten.

    Es geht um Macht, um sonst nix.Leere Versprechungen, durchhalten, absahnen, nach uns die Halbwertszeit.

    Mein Verdienst im Jahr ist unter dem Monatsgehalt der KanzlerIn und Ihres ??

     

    Ich möchte wieder wählen dürfen, nicht nur meine Stimme abgeben, dass dann wenn sie nicht gehört, der Klüngel auf dem Brett geschoben wird.

    Neuwahlen.Neuwahlen.Neuwahlen.

  • O
    Oskar

    Wer profitiert denn jetzt eigentlich von seinem Rücktritt?

    Kann mir wirklich nicht vorstellen,

    das er aus freien Stück gegangen ist. Eher wurde er gegangen...

  • J
    JoelMeir

    Tja, Köhler wurde rausgemobbt. Systematisch. Wer nicht passt, wird kaputt gemacht.

     

    Was heute noch ein Jauchzen und Weinen ist, ist morgen ein Lachen und Strahlen.

     

    Der Mensch kann so grausam sein.

     

    Betriebsrat: Fehlanzeige.

  • D
    denkstemal

    In den Betrieben ist es seit Jahren gang und gäbe: jeder ist – sofern erforderlich - zu ersetzen.

    Da fragt niemand, ob eine Mutter, ein Vater oder ein allein lebender Mensch abstürzt und u.U. seine Lebensgrundlage verliert.

    Es spricht Bände, wenn man das Bohei um Ex-Präsident Köhler betrachtet, wirft es ein bezeichnendes Schlaglicht darauf, für wichtig man sich in der Politik hält.

  • D
    dieLINKE

    was wir nun bräuchten, wäre mal ein vom volk selbst gewählter BP . einer mit stärke und wahrhaftig volkes stimme . jemand der erhaben ist und sich nicht scheut, sich dem diktat der politischen korrektheit zu unterwerfen. einer der die öffentliche meinung vertritt und nicht die pädagogisch veröffentlichte meinung .

  • T
    Tiziana

    Aus der Distanz von 18 Stunden - eines Nachmittags und einer Nacht - erscheint mir der Rücktritt von Horst Köhler immer mehr als Akt der Feigheit und der Verantwortungsscheu. Wer misslungene Formulierungen des Bundespräsidenten in Radiointerviews kritisch hinterfragt, lässt dadurch nicht seinen Respekt vor diesem Amt vermissen; im Gegenteil verlangt es eben dieser Respekt, dass Worte des Amtsinhabers ernst genommen werden und nicht einfach als belanglose Aussprüche eines Bundesgrüssaugustes überhört werden. Ein Bundespräsidium wirft man nicht einfach aus schlechter Laune weg. Wenn jemand dem Amt Schaden zugefügt hat, so ist dies Horst Köhler selbst mit seiner unangemessenen Reaktion auf Kritik.

  • KH
    Klaus Heitlinger

    Köhler hat wie ein Weichei reagiert. Jetzt gehen Merfkel die Männer aus. Die Besetzung des Nachfolgers wird zur letzten Chance für Merkel, die Legislaturperiode durchzustehen.

  • C
    Conrado

    Um Koehler's Vorgehen zu erklaeren, muss man wohl Tiefenpsychologe sein. Interessant ist, dass Koehler schon einmal ein wichtiges Amt ueberraschend aufgegeben hat, ebenfalls ohne Ruecksicht auf potentiellen Kollateralschaden fuer die Bundesrepublik Deutschland. Im Maerz 2004 hatte er das Amt des Managing Directors des Internationalen Waerungsfonds aufgegeben, ein Jahr vor Ablauf seiner ersten Amtszeit. Die erstmalige Besetzung dieses internationalen Spitzenpostens mit einem Deutschen hatte Deutschland zuvor jahrelang parteiuebergreifend vorbereitet und dabei weder Muehen noch Kosten gescheut. Koehler's abrupter Rueckzug in 2004 hatte deshalb auch weltweit (und IWF-intern) irritiertes Kopfschuetteln ausgeloest. Was sollte das? Diese Frage stellt sich jetzt erneut.

  • R
    reblek

    "Horst Köhler, Präsident des Internationalen Währungsfonds, Nichtpolitiker." Aha, was macht der IWF denn wohl anderes als Politik, wenn auch möglicherweise dilettantisch?

  • I
    Ignaz

    Da sagt mal eine "Größe" in der Politik die Wahrheit und muss dafür den Hut nehmen. Das führt mir wiedereinmal zwei Erkenntisse vor Augen.

     

    Das Geschäft der Politik ist die Lüge.

    Und, die Wahrheit ist unhaltbar!

  • S
    serra

    Ich habe kein Problem mit dem Rücktritt. Vielleicht war er müde, als er auf der Rückreise von China bei dem Abstecher in Afghanistan den Mist verzapft hat. Problematisch wäre es gewesen, wenn es KEINE Kritik auf diese Äußerungen gegeben hätte. Nun tut er so als sei er in der Opferrolle.

  • E
    Eurofan

    Das jemand vom Amt Amt das Er oder Sie inne hat zurück tritt verdient sehr großen Respekt. Nun, in den meisten Komentaren wird vielfach jetzt spekuliert was hat dazu geführt. Ich spekuliere da mit. Für mich hat Herr Kölher seid seiner Wiederwahl sein lächeln verloren. Ich finde das sehr deutlich, wenn man Bilder vergleicht. Ich frage mich haben wir da etwas nicht wahr genommen, weil es nicht sein kann und darf, Und weil der Anstand es verbietet und schon gar jetzt wo er zurück getreten ist. Leidet Herr Köhler unter einer beginnenden Depression? Wenn das so wäre ist das kein Beinbruch. Es gibt viele Menschen us allen Schichten die daran erkranken. Doch ausgerechnet das Amt des Bundespresidenten zoll Respekt und deshalb mag man es kaum zusagen oder zu denken.

    Ein Amt sollte auch spass machen und nicht zur Belastung werden. Wenn er sich jetzt befreit hat war es die richtige Entscheidung. Ich wünsche Herrn Altbundespresidenten Köhler seine Leichigkeit zurück, vielleicht ist das im privaten einfacher als im Amt und Würden.

    Alles Gute Herr President.

  • WH
    Werner Hüskes

    Na, da fehlt es dem Kommentator aber an Faktenwissen: Der von Humorfreunden älteren Semesters immer noch hoch verehrte Heinrich Lübke erfüllte seine präsidialen Pflichten bis zum letzten Amtstag!

     

    Davon abgesehen sehe ich einige Gemeinsamkeiten bei den genannten Staatsoberhäutern: Sie wurden ausgekungelt, obwohl oder weil ihnen die intellektuellen Fähigkeiten abgingen. Beider Horizont ist der über Enkhausen (Sauerland) resp. der über einer größeren Kreissparkasse.

     

    Nur: Bei Lübke konnte ich - war damals allerdings noch jung - Eitelkeiten a la Köhler nicht entdecken. Und seine Beiträge zur deutschen Kultur bleiben uns ja erhalten!

  • J
    joey

    Ganz knapp zu Krieg und so. Hier der Kriegs-

    kostenzähler der USA, die aus reichlich

    problematischen Gründen Krieg führen. Kosten, die

    wirklich enorm sind. (Interessant auch im Hinblick

    auf die Debatten wegen der Euro - Probleme, den

    maroden Staatshaushalten.)

    http://costofwar.com/

     

    Besuchern der Huffington Post wird zudem auch

    nicht entgangen sein, dass vor kurzem die

    Verabschiedung des Budgets des Arbeitslosengeldes

    nicht erfolgte und damit demnächst die ersten

    keine Arbeitslose mehr erhalten, warten müssen

    während das Budget für den Krieg problemlos

    verlief. Auf diese Weise also mal Millionen

    einen wirklichen Eindruck, eine hautnahe

    Erfahrung machen was Kriegskosten nun wirklich

    bedeuten.

  • G
    GottfriedV

    Geschichtsklitterungen der dummen Art!

     

    1.) Wer hatte 2005 in der Absicht, den Bundestag aufzulösen die Vertrauensfrage gestellt? Wenn H.K. ein Erfüllungsgehilfe war, dann wohl mehr von Gerhard Schröder, als der von Schwarz-Gelb.

     

    2.) Die von ihm nicht ausgefertigen Gesetze hatten wenig mit Reformkompromissen zu tun, die die vom Leipziger Parteitag kommende CDU mit der SPD eingehen musste. Vielmehr erinnerte er die Mehrheitsfraktionen im großkoalitionär verschlafenen Bundestag daran, dass nicht alles, was ihnen ihre Regierung vorlegt, einfach so durchgewunken werden kann. Wir sollten ihm dafür danken. Wenn man so will: Der Bundespräsident als Außerparlamentarische Opposition.

     

    Es ist ja zu begrüßen, wenn bei der Bewertung von Köhlers Rücktritt über den Augenblick hinaus gedacht wird. Dann sollte aber eher die Frage gestellt werden, wer oder was den Bundespräsidenten in seiner zweiten Amtszeit zum verstummen brachten.

  • W
    wespe

    "Militäreinsatz" und "wirtschaftliche Interessen"?

    ...

    Ja, aber sicherlich. Was denn sonst?

    Nur hätte er es nicht öffentlich sagen dürfen. Er hat ein Tabu verletzt! Jetzt hat man ihm eine Ausrede empfohlen, um sich unter einem Vorwand zu verdünnisieren.

    Jetzt sollte man sich fragen: Wem nützt der Abgang von Köhler?

  • LG
    Lothar Georg

    Nun hat auch die CDU ihren Lafontaine.

    Mein Gott Hotte, wärst Du doch nicht so dünnhäutig...

  • A
    ausländer

    Am besten gehen alle nach Hause und dann gibt's Neuwahlen!

  • KS
    Konstantin S

    Im Grunde hat Westerwelle mit seinen auffälligen Versuchen sich die Verantwortung am Rücktritt Köhlers loszusagen, verraten. Er und seine Lakeien in der FDP haben dafür gesorgt das Horst Köhler zurücktritt.

     

    Jetzt wird ein noch Liberal-Freundlicherer Kandidat zum Präsident gekührt.

  • S
    Scarlo

    Köhler-Rücktritt: Der den Ton nicht traf

    falsch so titelte eine Gazette.

     

    Köhler-Rücktritt: Der den Ton nicht traf, weil er unbequem war für unsere sogenannten Volksvertreter im Deutschen Bundestag.

    Herr Köhler hat doch nur das ausgesagt was derzeit stattfindet. Warum werden sich wohl doch paar Fragen ?! Wenn Kriegsschiffe (sorry Marineschiffe) in den Weltmeeren umher schiffen - geht es um Piraten, aber doch auch um Handelswege zu sichern. So aber auch auf Schauplätze die auf Land stattfinden, auch hier geht es doch um nichts anderes. Was nutzt der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie Waffen und andere Systeme, wenn diese im eigenen Land sind und gewartet werden müssen. Dies kostet Geld und ob einsatztauglich ???? Daher Anerkennung für Herrn Köhler um diese Aussage. Jedoch muß man doch auch mal betrachten woher Herr Köhler kommt - IWF Direktor. Herr Köhler weis wohl besser als div. Politiker die am 21.05.2010 für das neue Rettungspaket abgestimmt haben was derzeit abgeht. Wir werden daher sehen, was uns Banker, Spekulanten, Versicherungskonzerne noch bringen. Jedenfalls werden neue Abnickgesetze der derzeitigen Regierung nicht seine Unterschrift tragen. Und dafür gebührt ebenso Herrn Köhler alle Achtung und Respekt das er sich nicht vor den Karren spannen lässt. Ich wünsch Herrn Köhler alles Gute, Gesundheit – ebenso seiner Ehefrau.

  • T
    ttc

    Bin schon ganz schön geschockt von Köhlers Rücktritt. Ich fand ihn immer sehr sympathisch, und CDU Politik hat er nie gemacht.

    Er war sicherlich nicht so ein großer Redner wie Weizäcker, aber wieviele Weizäckers gab es in der Geschichte der Bundespräsidenten. Die Wahrscheinlickeit, daß es jetzt eine® wird, die/der besser sein wird als er ist sehr gering. Dabei bezieht sich dies auf meine Bewertung von Köhler bis gestern. Denn ein solcher Abgang ist einfach nicht ok.

     

    Hab mir Dombrowski/Schramm online angehört, und so wie er es beschreibt, ist es ok wenn er sich freut.

    Aber gerade die Tatsache daß Köhler auf laute Reden verzichtet hat und sich differenziert auch zu Umweltschutzthemen äußerte hat mir sehr gefallen - ist aber in der Berliner "Hysteriker" Republik nicht gut angekommen.

  • HS
    Hanz Steck

    Wieso wird im medialen Dschungel die Möglichkeit totgeschwiegen, dass Köhler von Mutti samt Schwiegersohn zum Rücktritt gedrängt worden ist, um die ideologische Kohärenz zu sichern? Eine rhetorische Frage. Ich finde die Körpersprache des Ehepaars Köhler und im besonderen die von Mutti während ihrer Stellungnahme, samt freudschen Versprecher, verströmte einen eigenartigen Fischgeruch. Ist wohl typisch für Haifischbecken.

  • H
    Hendrik

    Herr Bollmann hat bestimmt wichtige Punkte genannt,

    jedoch vermisse ich eine differenzierte und kritischer Darstellung von Köhlers Leistungen - vor

    allem bezüglich der Finanzkrise ("Monster")!

     

    Ich mochte Horst Köhler eigentlich ganz gerne - war doch ein netter Kerl!

     

    mensch: erst Ballack und dann Köhler.. wer kommt als nächstes? Beckenbauer??

  • FB
    Freimut Bittner

    Dass Köhler mutige Worte gegen den wachstumsfixierten Mainstream ausgesprochen hat, wird man in einigen Jahren vielleicht mit Respekt anmerken. Leider hat die taz diesem Mainstream auch nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen. Niemand außer dem Lateinamerikakorrespondenten weiß zum Beispiel, was "sumak kawsay" ist. Köhler hat es gewusst.

  • PK
    Paul Koop

    Es mag stimmen, dass der Abgang des Horst Köhler primär eine Krise von Schwarz-Gelb sichtbar macht. Ich bin dem scheidenden Bundespräsidenten aus ganz anderen Gründen für seinen Rücktritt dankbar. Der scheidende Bundespräsident hat immer wieder für sich die Richtlinienkompetenz in Anspruch genommen und damit permanent die Verfassung verletzt. Mit seinen Vorstellungen über den Einsatz der Bundeswehr hat er den Boden des Grundgesetzes verlassen. Ich bin froh, dass dieser Bundespräsident zurückgetreten ist.

     

    Erschreckend ist, dass bis zum befreienden Rücktritt dieses Bundespräsidenten kein Offizier der Bundeswehr die verfassungswidrige Haltung dieses Bundespräsidenten mit Befehlsverweigerung beantwortet hat. Denn kein Soldat der Bundeswehr darf verfassungswidrige Aufgaben erfüllen und jeder Bürger hat ein Recht auf Widerstand in diesem besonderen Notstand.

     

    Obwohl der Bundespräsident zurückgetreten ist steht nun fest, dass die Offiziere der Bundeswehr bereit dazu sind, die Bundeswehr für verfassungswidrige Zwecke einzusetzen.

     

    Erschreckend ist aber auch, dass dieser scheidene Bundespräsident als bekennender Christ und seiner Theorie vom gerechten ökonomischen Krieg sehr an einen Gotteskrieger erinnert, wie Richard Dawkins ihn in seinem "Gotteswahn" beschrieben hat.

     

    Der saloppe Umgang mit der Verfassung, die "Volksnähe" und die "Spiritualität" dieses Präsidenten sind erschreckend.

     

    Die neue Präsidentin oder der neue Präsident werden kaum ein anderes Bild vermitteln. Es sind gotteskriegerische Zeiten.

  • EA
    E. Aufmerles

    Lena Meyer-Strandgut hat an allem Schuld. Der Hannoveraner Quiek-Teeny hat mit ihrem zweifelhaften Erfolg europa-, vielleicht weltweit das Schlagzeilen-Bild der Republik in Misskredit gebracht. Hotte Köhler musste reagieren. Sofort. Und die Medien-Headlines neu besetzen. Er hat souverän gehandelt. Wie ein echter Medien-Profi. Davon kann sich auch Raab, der Schlagmich, eine Scheibe abschneiden.

  • KW
    Konrad West

    God save our queen. Männergöckel satt. Kohl, Schröder, Köhler, Koch. Und so weiter. Und so. Fort.

  • KB
    Katja Bürger

    Chicago-Boy reisst sich die Maske vom Gesicht und weint bei Kritik => Traurig

  • T
    Tuco

    Hm...verschwörung verschwörung...ich sag's euch, bis zum 30.06.2010 ist Roland Koch der neue Bundespräsident...und dann...

     

    Naja, mal ernsthaft, Köhlers Äußerungen sind einfach nicht falsch zu verstehen. Im Prinzip steht er mit dieser Meinung nicht alleine da in Berlin. Was machen deutsche Soldaten denn sonst am Hindukusch?Schultüten und so...alles klar...Köhler erntet die Kritik, die alle Befürworter des Afghanistaneinsatzes abkriegen müssten. Ob er zurücktreten muss?Tja kein Rückgrat, aber irgendwie ist mir Köhler sowieso egal...

  • G
    groovejunkie

    Ströbele for President!

  • SS
    Susanne Sch.

    Köhlers Verhalten ist nur noch peinlich. Bizarr. Nicht nachvollziehbar. Die FAZ übertitelte einen seiner Kommentare mit "Der präsidiale Rohrkrepierer". Was ist passiert:

    Da sitzt ein Hr. Köhler ohne seinen Pressesprecher (der hat das Bundespräsidialamt freiwillig wegen Unzufriedenheit verlassen) mutmaßlich müde im Flugzeug, gibt ein Interview, bildet Schachtelsätze, merkt nicht(?), dass er höchst missverständlich und umstritten formuliert. Naja. Sollte nicht, aber kann doch passieren. Ein Radiosender streicht sogar die Passage, ein anderer sendet sie. Einige respektable Medien greifen das auf. Spätestens hier kann doch der Herr Präsident klarstellen: "Hallo, sorry, das war ein mündliches Interview... Bei seinen Äußerungen habe er selbstverständlich an Somalia und die Piraten und die Handelsschiffe gedacht, nicht an Afghanistan. Das sei natürlich sehr ungeschickt und zweifelhaft von ihm formuliert, ein Faux Pas, Entschuldigen Sie bitte....."

     

    Hat Köhler vor seinem Rücktritt eigentlich doch noch einen "Reality Check" gemacht? Zweifelhaft.

     

    Jetzt nimmt er den Ehr-Beleidigten, von der CDU-FDP-Politklasse im-Stich-Gelassenen und beklagt sich darüber, dass man ihm Oppositionsparteien seine präsidialen Fehler vorhalten, für die er sich ganz einfach entschuldigen könnte, die er ganz einfach sachlich klarstellen könnte. Nicht mal der aktuelle Papst selbst glaubt möglicherweise noch insgeheim an die Unfehlbarkeit seiner Person mit Amt. ???? Die Story passt vorne & hinten nicht zusammen.

     

    Und wenn die umstrittenen Bermerkungen nur der Tropfen war, der des Präsidenten Frusttopf (über seine Isolation etc...) nur zum Überlaufen brachte: Wieso hat er sich eine zweite Amtszeit angetan, wenn er anscheinend so mimosenhaft seelischen Beistand von genau denen braucht, die er gerne öffentlich kritisiert. Was hat dieser Mann erwartet und was wollte er eigentlich? Was will er? Ein ruhiges Rentnerleben mit seiner Frau? Ich empfehle ihm Wohltätigkeitsarbeit für internationale Organsiationen im Ausland. Weil ein gefragter Altbundespräsident wird er bei einem solch unwürdigem Verhalten wohl nicht werden.

  • JK
    Juergen K

    Guttenberg findet (ZDF EInspieler):

     

    sinngemäß: " die Diskussion um den Schutz deutscher Ressourcen " (wohl ausserhalb Deutschlands) "kann geführt werden.

     

    Wo Deutschland nach dem Volkerrecht ausserhalb Deutschlands wohl Ressourcen hat?!

     

    Was gehört uns denn noch alles ?

     

    Das Öl in Saudi Arabien ?

    Sand in Afrika ?

    Tempel in China und Indien ?

    Gold in Australien ?

     

    Was gehört uns denn alles in der Welt?

     

    Gehört uns noch Deutsch-Südwest ?

  • W
    Wolfgang

    Auch für die heilige Familie hat es sich gelohnt!

     

    Die bescheidene Staatspension reicht auch noch für einen Koch, Putzmann und Gärtner; zusätzlich auf Steuerkosten einen Dienstwagen nebst Fahrer.

     

    Fürs gemeine Volk gibt's Lohn- und Rentenkürzungen, Reduzierung aller Sozialleistungen, Lohn- und Hartz-IV-Armut, gegebenenfalls Knast und Streichung der Existenzgrundlagen.

     

    Trotz alledem!

  • W
    Wolfgang

    Der Mann ist schlauer als es scheint...

    Vielleicht kann man die Sache ja auch so sehen: Horst Köhler hat eigentlich immer parteipolitisch unabhängig agiert. Das brachte ihm große Sympathie bei den Bürgern ein, aber keine in den eigenen Reihen.

    Nun gab er ein Interview in dem er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ausgesprochen hat - eigentlich wie immer. Doch er sprach damit ein Thema an, dass die gesamt politisch Verantwortliche Klasse, sprich der Bundestag ja am liebsten immer schön unter dem Teppich halten möchte - weil es ja gegen das Grundgesetzt verstößt, wenn Deutschland aus wirtschaftlichen Interessen im Ausland Krieg führt.

    Genau das ist aber der Fall - auch in Afghanistan!

    Das kann man drehen und wenden wie man will - man kann mit noch so viel Propaganda dagegen halten. Es macht den Einsatz dort nicht besser.

    Und mal ganz im Ernst: Kein Land der Welt begibt sich auf einen Jahre anhaltenden Kriegspfad mit Kosten in Milliardenbereichen, nur um einem unterdrückten Volk zu helfen - und sich niemals zu fragen, wie man die Kosten dafür wieder reinholen kann.

    Diesen Anspruch hatten auch die Alliierten nicht als sie Deutschland von den Nationalsozialisten befreit haben.

    Der Bundespräsident Horst Köhler hat eine Debatte angestoßen - gottseidank mit voller Absicht:

    1. Deutschland führt Krieg.

    2. Deutschland auch aus wirtschaftlichem Interesse.

    3. Will Deutschland in Zukunft diesen Weg weiter gehen, dann begibt sich Deutschland auf den selben imperialistischen Weg wie die USA und England - und muss mit denselben Konsequenzen rechnen - Hass und Terror würden Deutschland für seine Außenpolitik drohen.

    4. Deutschland hat jetzt die Möglichkeit diesen Weg zu korrigieren und ihm abzuschwören. Es hat die Möglichkeit jetzt und sollte sie nutzen, bevor es zu spät ist.

     

    Diese Debatte MUSS geführt werden. Mit der Kritik an den Aussagen Horst Köhlers beweist der gesamte Bundestag nur, dass er diese Debatte, wohl aus wirtschaftlichen Interessen, nicht will. Den Rücktritt des neutral agierenden Bundespräsidenten, der auch so manches Gesetzt seiner eigenen Partei kassierte, dürfte da vielen recht sein.

     

    Dass dieser Rücktritt schwerer wiegen könnte, werden die Bürger erst merken, wenn ein neuer, wahrscheinlich unkritischer Regierungsfreund das höchste Amt der Bundesrepublik inne hat.

     

    Mit Horst Köhler verliert der Bürger einen amtstransparenten und ehrlichen Verbündeten.

    Das ist schlimm für Deutschland!

     

    Und noch schlimmer ist, dass die Debatte, die hinter zum Anlass genommenen Aussage steckt, nicht geführt werden wird.

     

    Wieder haben die Lobbyisten und Propagandisten gewonnen.

    Gute Nacht, Deutschland.

  • E
    end.the.ocupation

    Na, jetzt musste die taz doch noch über den Lapsus von Köhler berichten.Guten Morgen, aufgwachen !

  • A
    Anderl

    Wo führt das ganze nur hin?

  • M
    Mac-Lennox

    Noch besser als der ehemalige Bundespräsident agierte unser Verteidigungsminister in der jetzigen Affäre. Schließlich sprang er Köhler mit der Bemerkung bei, dass es doch eine Selbstverständlichkeit sei, wenn die BRD auch wirtschaftliche Interessen bei Auslandseinsätzen verfolge.

     

    Deutlicher kann man die Katze nicht aus dem Sack lassen!

     

    Danke für diese seltene Offenheit!

  • FS
    Frank Schroeder

    Hallo taz, Ihr schreibt: "Gerade mal ein halbes Jahr, nachdem die Regierung von Union und FDP in die Ministerien eingezogen ist, tritt Köhler zurück." Man kann nicht ein halbes Jahr zurücktreten, also weg mit dem Komma nach "Jahr" - glaubt's mir. ;-) und wenn der Chief-Proof-Reader es ablehnt - macht's trotzdem!

    Danke für den schnellen Artikel, taz = klasse

    Gruß

    Frank Schroeder

  • J
    jps-mm

    Der Koehler hat es versaeumt, die massive Verschlechterung der Menschenrechtslage in Deutschland und die fortgesetzte Verletzung von Buergerrechten schwerster Art offen anzusprechen. Im Gegenteil: Der Koehler hat die massive Einschraenkung von Buergerrechten kommentarlos gegengezeichnet. Der Koehler wird daher auch keine Luecke zuruecklassen.

     

    Das eigentliche Problem bleibt:

     

    Im Jahr 2005 stellte die Merkel das Programm für die Legislaturperiode unter das Motto "Mehr Freiheit wagen". Tatsächlich aber hat die Merkel in den letzten 4 Jahren u.a. dafür gesorgt, dass

     

    - die Bürgerrechtsverletzungen schwerster Art unverändert fortgesetzt wurden,

     

    - die dafür verantwortlichen Rechtsbrecher systematisch der Strafverfolgung entzogen wurden,

     

    - mittels Vorratsdatenspeicherung sämtliche Verbindungsdaten von Internet- und Handy-Verbindungen über einen Zeitraum von 6 Monaten gespeichert werden,

     

    - das BKA eigenmächtig - ohne Beaufsichtigung durch einen Staatsanwalt -präventive Ermittlungen ohne konkreten Tatverdacht durchführen darf,

     

    - die Befugnisse des BKA zu Lauschangriffen auf Wohnungen nochmals deutlich ausgeweitet wurden,

     

    - das BKA auch die Befugnis für Video-Überwachungen von Wohnungen erhalten hat,

     

    - die Durchsuchung und Überwachung von Computern im Wege der sogenannten Online-Durchsuchung zulässig ist.

     

     

     

    Die Merkel hat die Bürgerrechte vollständig ausgehöhlt und die letzten Restbestände der Verfassung faktisch außer Kraft gesetzt.

     

     

     

    Die Merkel hat den Begriff "Freiheit" damit vollständig entkernt. Deutschland ist schon längst ein asozialer Unrechtsstaat. Und das muss man direkt ansprechen.

  • W
    Waage

    Horsti macht den Oskar!

  • J
    jojo

    politiker verstehen die kunst, ihre wahren absichten zu verschleiern. warum weist eigentlich keiner darauf hin, dass köhlers rücktritt 1. ihn davon befreit, das rettungsschirm-gesetz unterschreiben zu müssen und 2. die chance erhöht, dass es unter vorübergehender kommissarischer leitung durch einen spd-politiker mindestens weiter verzögert wird? und wer weiß, wie die welt in 30 tagen aussieht...

     

    b.s.: "papas" treten hin und wieder zurück, wenn sie keine handlungsoption mehr sehen. was machen muttis? aber für manche ist die option, nicht handeln zu können, die wunschoption...

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    Da kommt einem ja sogar Roland Koch noch korrrekt vor, immerhin ist der nicht panisch Hals über Kopf getürmt...

  • S
    stauffenberg

    Was wirft das für ein Licht auf die politische Elite Deutschlands? Der Bundespräsident wirft kleinlaut das Handtuch, weil er eine unbequeme Wahrheit beim Namen genannt hat, die sowieso jeder wußte. Das erinnert mich an meine Jugend in der DDR. Da mussten auch FDJ-Sekretäre zurücktreten, weil ihnen rausgerutscht war, dass Parteiversammlungen langweilig sind.

  • E
    E.S.Elsler

    Es sind doch tolle Entwicklungen: Die AmtsinhaberInnen der Repräsentativen Demokratie sind nicht mehr in der Lage ihre Souveränität zu behaupten, was sich an dem Unverständnis und der Begeisterungslosigkeit zeigt, das sie in uns hervorrufen, oder in diesem Fall zurücklassen. Damit fällt die Souveränität zurück an die BürgerInnen, die in der repräsentativen Demokratie die Souveränität nur verleihen. Also lasst uns neue Wege gehen und uns trauen unsere Souveränität vermehrt selber auszuüben, in Direkter Demokratie.

  • A
    Achiwo

    Ach,wers glaubt...

    Der wollte doch schon lange gehen und suchte nur noch nach einem Grund und das war ihm ein guter Abgang,so kriegten auch seine Kritiker noch ihr Fett weg.

    Amen.

  • BB
    Bodo Bender

    "Heini, wir geh'n ins Bett" - sagte Wilhelmine einst zu ihrem Heinrich Lübke.

     

    "Hotte, Du gehst besser nach Hause", dachte Angela - und Horst Köhler hat die Botschaft verstanden, auch ohne dass diese Empfehlung ausgesprochen worden wäre.

     

    Horst Köhler, das ausgerufene Leuchtsignal für schwarz-gelb, ist verloschen.

     

    Lübke war seinerzeit eher eine lustige Figur - er nahm's oft auch lustig.

     

    Köhler war hingegen war eher eine tragische Figur - schon deswegen weil er sich so elendiglich und aussichtslos bemühte, sich eine Statur zu geben, die er eben nun mal nicht hatte.

     

    Das Sterbensglöckchen läutet den Abgang von schwarz-gelb ein.

  • ET
    Ederiza Tamal

    Was für Schwächlinge! Wenn Ihnen eine Kritik nicht gefällt und dies in der Politik, dann gehen sie in die gut bezahlte Pension. Alles auf die Kosten des gemeinen Fussvolkes. Die müssen vor Lachen, über die desorientierte Allgemeinheit am Abend sicher Muskelschmerzen haben? Wo läuft diese parlamentarische Diktatur hin und wie lange wird das Volk noch verarscht?

  • SP
    Stefan Prystawik

    Die Staatskrise ist da

     

    Da nimmt der Begriff ‘Politikverdrossenheit’ eine ganz neue Bedeutung an:

     

    Die Bürger sind verwirrt – allein die Politiker schmeißen hin. Wir haben eine Staatskrise und die Ursachen sind alt und hausgemacht.

     

    ‘Living in Denial’ sagt man auf Englisch – ein Leben in Verdrängung führen, das naheliegende – oft auch das schwer Erträgliche – dauerhaft zu verdrängen zu suchen.

     

    Das war die deutsche Krankheit der vergangenen Jahrzehnte und das rächt sich jetzt furchtbar.

    Horst Köhler vorzuwerfen, er würde sich politisch unkorrekt äußern geht nun wirklich über das Anständige hinaus, läßt jeden Realitiätssinn und Respekt vermissen und ist sich nicht zu schade, dem Amt des Bundespräsidenten nachhaltig zu schaden.

     

    Deutschland ist eine normale Mittelmacht des 21. Jahrhunderts. Nicht mehr und nicht weniger.

    Das heißt eben auch, daß man Interessen nach außen vertreten muß, daß man seinen Bürgern auch Opfer abverlangen muß, aus Staatsräson.

    Das hört sich theoretisch und politisch korrekt an, bedeutet aber nichts anderes, als die alte amerikanische Wahrheit, auch mal zu fragen, was man für sein Land tun kann.

    Dazu gehört eben auch, Unbill vom Lande fernzuhalten, sei es durch die Abwehr von Terrorismus am Hindukusch, sei es durch das militärische Freihalten von Handelsrouten.

    Das rührt an vielen, vielleicht an zu vielen deutschen Tabus: Dass der Wohlstand nicht aus einem aus einem Sozialstaatsanspruch herrührt, sondern (international) verdient werden muß, daß ein Soldat in letzter Konsequenz bereit sein muß, für sein Land zu sterben.

     

    In einem Land, dessen Sprache und Kultur traditionell für klare Worte stehen, mögen sie auch schwerfallen, haben wir uns mit schwiemeliegen Umschreibung allzulange - viel zu lange – etwas vorgemacht.

     

    Das hat der Bundespräsident heute auf den Punkt gebracht– mit seinem Rücktritt.

  • MM
    mit Majo

    Eine, eine, eine muss noch gehen und dann gibts hoffentlich bald Neuwahlen. Deutschland erweckt seit der vergangenen Wahl ohnehin den Eindruck, als handele es sich, um einen Privatkonzern aber jedes Volk verdient die Regierung die es hat!

  • K
    Katev

    Schön dass Herr Bollmann darauf hingewiesen hat, wie mies begründet Köhlers Zustimmung zur Auflösung des Bundestages war.

  • JM
    Jens Molitor

    Hurra! Ein politischer Hasardeur weniger!

  • VR
    Volker Rockel

    Wir fassen zusammen: Eine Bundeskanzlerin, die im Amt überfordert zu sein scheint; ein Bundeskabinett, das nicht unbedingt den Eindruck von Erstklassigkeit vermittelt; eine Koalition, die in sich versagt!- Und nun ein Bundespräsident, der (offensichtlich) gesagt hat was er denkt - aber glaubt mißverstanden zu sein(?) - und bei kritischem Gegenwind über das Gesagte, die Segel streicht!

     

    Tja,- was kann jetzt eigentlich noch kommen....

  • V
    vic

    Dazu Georg Schramm heute in D-Radio Kultur:

    Er hat sich sehr gefreut;

    erst Koch, dann Köhler. Man muss die Feste feiern wie sie fallen.

    Aber eine fehlt noch...