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Archiv-Artikel

raucherkneipen Rückschlag für Asthmatiker

Es ist schon eine bizarre Logik, die die prozessierenden Lübecker Wirte umtreibt: Raucherlaubnis gleich Umsatz, Rauchfreiheit gleich Defizit, lautet ihre Argumentation. Das klingt, als würde, wer nicht mehr rauchen darf, auch gleich zum Anti-Alkoholiker. Und die Raucher-Stehtische vor den Kneipen, die das Gegenteil beweisen, haben wir wohl nur geträumt.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Stimmte diese WirtInnen-Rechnung, könnte man diesem Land und der EU ganz allgemein aufs Herzlichste zur Gesunderhaltung der Bevölkerung gratulieren. Die verloren gegangene Tabak-Steuer könnte man ja bei den Krankenkassen wiederholen. Aber dem ist nicht so, und genau zu beziffern sind die ständig beschrienen Umsatzeinbußen oft auch nicht.

Deshalb ist die Rauch-Erlaubnis für die Lübecker Kneipen nicht nur ein bedenkliches Exempel, sondern auch ein herber Rückschlag für all jene, die sich um die Gesundheit des Volkes sorgen. Ganz abgesehen davon, dass das Rauchverbot zusätzliche Kunden generiert: jene nämlich mit Atem- und Augenproblemen, die zunehmend die Kneipen bevölkern und länger bleiben, sprich: mehr konsumieren.

Von denen spricht aber niemand. Denn es gilt immer noch als tolerant, für die Raucher zu sein. So wie es schicker ist, im Zweifel für den Wirt und dessen Geldbeutel zu stimmen. Beides ist rückständig und kleinlich.