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Archiv-Artikel

Rück- und Austritte

LINKSPARTEI Interner Streit fordert Opfer: Inga Nitz legt Parteiamt nieder, Axel Strausdat wechselt zur SPD

Von kawe

Wenn der Beirat Blumenthal Ende November zusammentritt, dann wird die Fraktion der SPD um eine Person stärker sein: Axel Strausdat, bis zum vergangenen Wochenende Vorstandsmitglied der Linken, ist ausgetreten und hat einen Aufnahmeantrag bei der SPD abgegeben. Sein Interesse liege in der kommunalpolitischen Arbeit, betonte er gegenüber der taz, er habe auch in der Vergangenheit gut mit den SPD-Genossen vor Ort zusammengearbeitet. Etwa am 5. Oktober, wo Strausdat zusammen mit SPD und CDU den SPD-Politiker Florian Boehlke zum Ortsamtsleiter wählte. Von fünf Beiratsmandaten im Bremer Norden, die die Linke 2007 errungen hatte, ist inzwischen nur noch eines aktiv.

Michael Horn, Sprecher des Kreisverbandes Nord-West der Bremer Linken, bedauerte den Austritt von Strausdat: „Die Zusammenarbeit mit ihm war aus meiner Sicht zu jedem Zeitpunkt ausgesprochen gut“, erklärte Horn. Vom Landesvorstand der Linken kam keine Erklärung des Bedauerns.

Auch der bisherige stellvertretende Landessprecher Jörn Hermening ist ausgetreten. Michael Horn kann als Sprecher des Kreisverbandes „Nord-West“ auftreten, weil die Abgeordnete Inga Nitz ihren Posten als Kreis-Sprecherin Ende Oktober niedergelegt hatte. Im Hintergrund stehen Bemühungen der Parteizentrale, den Kreisverband West-Nord zu spalten – und damit den Einfluss der „realpolitischen“ Strömung zu schwächen.

Bei dem Linken-internen Streit geht es aber weniger um politische Flügel als vielmehr um den Stil der politischen Arbeit. So betont Peter Erlanson, Vertreter einer linken Minderheit und Sympathisant der Strömung „Antikapitalistischen Linken“ (AKL), dass er gut zusammenarbeite mit Inga Nitz, der Sprecherin des realpolitisch orientierten „Forum demokratischer Sozialismus“. Wenn im Januar die Kandidaten für die Bürgerschaft aufgestellt werden, will Erlanson Ina Nitz für Platz eine vorschlagen und selbst für Platz zwei der Liste kandidieren. „Wir wollen beweisen, dass unterschiedliche Strömungen gut zusammenarbeiten können“, sagt Erlanson. kawe