Zur Person : Rudolf Hickel: Kein Parteipolitiker
Nein, dementiert Rudolf Hickel energisch, die Gerüchte seien „absoluter Quatsch“. Keinesfalls werde er auf Platz eins der WASG- Landesliste kandidieren. Aber dass es ihn freut, gefragt zu werden, ist unüberhörbar. Gefragt hat Axel Troost vom Geschäftsführenden Bundesvorstand der WSAG, Wirtschaftswissenschaftler wie Hickel selbst und ein „sehr guter Freund“.
Schon einmal gefragt hat Gregor Gysi. Auch das erzählt Hickel mit einer gewissen Befriedigung. Gysi habe ihn 1998 als Direktkandidaten nach Berlin-Mitte holen wollen, doch schon da habe gegolten, was ihn auch jetzt absagen lasse: „Ich will in der Wissenschaft bleiben. Ich genieße es, mit Sachverstand an der wirtschaftspolitischen Diskussion teilzunehmen – aber nicht als Parteipolitiker.“ Und schließlich habe er als Leiter des Instituts „Arbeit und Wirtschaft“ Verantwortung für 40 Mitarbeiter.
Abgesehen davon möchte sich Hickel auch gar nicht so eindeutig auf eine Partei festlegen lassen. Zwar schätzt er, dass das Linksbündnis von PDS und WSAG „Druck auf die SPD ausübt, sich auf ihre ursprünglichen Positionen zu besinnen“. Aber genauso könne er sich mit der von der SPD anvisierten „Millionärssteuer“ oder aber mit dem Widerstand der Bremer Grünen gegen eine expansive Gewerbeflächenpolitik anfreunden. Nun will die WASG statt Hickel Landesvorstandsmitglied Antonia Brinkmann vorschlagen – endgültig entscheiden wird darüber die PDS. grä