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■ Vier Jahre nach Völkermord ohne ProzeßRuanda will 10.000 Häftlinge freilassen

Kigali (dpa) – Mehr als vier Jahre nach dem Völkermord in Ruanda hat die Regierung des ostafrikanischen Landes am Freitag die Entlassung von 10.000 Untersuchungshäftlingen angekündigt, die an Massakern beteiligt gewesen sein sollen. Es sei nicht mehr zu rechtfertigen, daß jemand so lange in Haft gehalten werde, ohne daß ein Verfahren gegen ihn eröffnet worden sei, sagte Ruandas Justizminister Faustin Nteziryayo. Mehr als 120.000 Ruander des Hutu-Volkes sitzen derzeit noch in Gefängnissen. Die Freigelassenen dürften in ihre Heimatdörfer zurückkehren, wo sie aber „überwacht werden und wo weitere Beweise für eine eventuelle Schuld zusammengetragen werden können“. Internationale Organisationen haben immer wieder kritisiert, daß die Haftbedingungen oft unmenschlich seien und daß Gerichtsverfahren nur schleppend vorankämen.

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