: Rote Khmer kämpfen um das Überleben
■ Schlacht um ihre Bastion Pailin
Phnom Penh (AFP) – Die heftigen Kämpfe im Nordwesten Kambodschas zwischen Regierungstruppen und der kommunistischen Rebellenorganisation Rote Khmer dauerten gestern an. Wie Vertreter der Koalitionsregierung in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh mitteilten, versuchten die Regierungstruppen, ihre Stellungen zu festigen.
Ko-Verteidigungsminister Tea Banh hatte am Samstag in Phnom Penh erklärt, die Regierungstruppen hätten das Hauptquartier der Roten Khmer in Pailin erobert. Westliche Diplomaten bezweifelten diese Angaben jedoch. Im Gespräch mit ausländischen Diplomaten hätten Regierungsvertreter am Samstag morgen Pailin noch nicht erwähnt. Daher sei es fraglich, ob das Hauptquartier wirklich eingenommen worden sei. Banh hatte am Abend sogar von einem möglichen „Todesstoß“ für die Rebellen gesprochen.
Der Ko-Verteidigungsminister erklärte weiter, es solle nicht noch einmal so eine „Katastrophe“ wie im vergangenen Monat in Anlong Veng geben. Damals hatten die Truppen das regionale Hauptquartier der Rebellen im Norden Kambodschas erobert, waren aber dann von den Khmer-Kämpfern eingeschlossen worden. Die jetzt umkämpfte Region Pailin war seit 1989 unter der Kontrolle der Rebellen.
Die Roten Khmer hatten Kambodscha zwischen 1975 und dem Einmarsch der Vietnamesen 1979 brutal regiert. Unter ihrer Herrschaft waren rund eine Million Menschen getötet worden, verhungert oder an Seuchen gestorben. Im vergangenen Jahr hatten die Rebellen die von der UNO organisierten Wahlen in Kambodscha boykottiert. Nach Angaben der Regierung war der Vormarsch auf Pailin vor einigen Wochen begonnen worden, der endgültige Angriff sei jedoch zunächst verschoben worden, nachdem Prinz Norodom Sihanouk erneut zu einem Waffenstillstand aufgerufen hatte.
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