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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...Klaus Landowsky? Rot sehen

Von WS

Angeschlagene Raubtiere sind gefährlich. Klaus-Rüdiger Landowsky sollte Tierstudien machen, dann würde sich der Berliner CDU-Landespolitiker aus der berüchtigten Westberliner Selbstbedienungssavanne selbst besser verstehen. Denn nun, wegen Untreue zu 16 Monaten auf Bewährung verurteilt, schlägt er wild um sich.

Seit das Gericht durch sein Urteil deutlich gemacht hat, dass der Politiker ein Krimineller ist, lauert aus seiner Sicht überall Gefahr. Er sieht sich als Opfer. Ihn, das Opfer, wolle man in einem „politischen Prozess“ zu Fall bringen. Die Verurteilung ist aus seiner Sicht ein Komplott, denn die Anklage hätte sich mit führenden SPD-Politikern abgesprochen. Er, Landowsky, habe, so sagt er und vermutlich meint er es sogar, dem Land „nicht einen Euro Schaden“ zugefügt. Klar ist Landowsky gegen das Urteil in Revision gegangen – das sind die Staatsanwälte auch. Solches Handeln entspricht juristischem Kalkül. Die simplen Unterstellungen des Expolitikers allerdings zeigen, dass er sich seiner Sache nicht mehr sicher ist. Und zu leugnen, dass er Berlin Schaden zugefügt hat, kommt einer dringend notwendigen Amnesie gleich. 2,2 Milliarden Euro hat das Land bisher für den Bankenskandal bezahlt. Bisher. Dabei wird es aber nicht bleiben.

Als Politiker hat Landowsky – wie vor ihm Franz Josef Strauß – Tiervergleiche geliebt. Linke waren für ihn Ratten, die den Müll suchen. Es ist an der Zeit, dass jemand diesem Mann während seiner Bewährungszeit endlich mal Brehms Tierleben leiht. WS FOTO: AP