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Robert Rohloff lebt

■ Zwei Frankfurter Journalisten graben angeblichen Barschel–Informanten in Süddeutschland aus

Frankfurt (taz) - Der geheimnisvolle Genfer Informant war möglicherweise doch keine Erfindung des früheren Ministerpräsidenten Schleswig–Holsteins, Uwe Barschel. Zwei Frankfurter Journalisten wollen einen Mann namens Robert Rohloff ausfindig gem eine Überdosis Medikamente in seinem Genfer Hotelzimmer gefunden wurden, geht hervor, daß ein „Robert Rohloff“ Barschel angeblich entlastendes Material in Zusammenhang mit der Kieler Affäre angeboten habe. Die Lübecker Staaatsanwaltschaft hatte später erklärt, sie sei sicher, daß es keinen solchen Informanten gebe. Die Journalisten stützen ihre Behauptung auf eigene Recherchen bezüglich Pfeiffers Vorleben. Sie seien nahezu sicher, daß es zumindest in früheren Jahren eine Bekanntschaft zwischen Pfeiffer und Rohloff gab. Ob Rohloff, der heute in Süddeutschland lebe, tatsächlich in Genf gewesen sei, könnten sie nicht sagen. Es sei auch möglich, daß ein Dritter, der sowohl Pfeiffer als auch Rohloff kannte, diesen Namen gegenüber Barschel verwendete. Eine zufä Die Lübecker Staatsanwaltschaft, von den Journalisten bereits frühzeitig mit der Existenz Rohloffs konfrontiert, habe „kein Interesse gezeigt“. Einen besonderen Stellenwert erhalten die neuen Erkenntnisse vor dem Hintergrund der kürzlich bekannt gewordenen Spekulationen, Uwe Barschel sei das tödlich wirkende Schlafmittel erst zu einem Zeitpunkt verabreicht worden, zu dem er bereits durch die Einnahme anderer Medikamente handlungsunfähig war.

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