■ Rinderwahn: Fleisch dem Minister
Bonn (AP) – Die vier Bundesländer, die einen Importstopp für britisches Rindfleisch verhängt haben, „gaukeln den Verbrauchern mit blankem Aktionismus und Scheinlösungen einen Schutz vor“, den sie nicht leisten könnten. Das sagte Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) gestern in Bild am Sonntag. Bayern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Rheinland-Pfalz hatten ein Importverbot für Rindfleisch aus Großbritannien verhängt, wo der Rinderwahn (BSE) grassiert. Um es den Ländern zu zeigen, will der Minister persönlich Fleisch verschieben. Seehofer sagte: „Möglicherweise trete ich in den nächsten Monaten den Beweis an, daß man in diesen Ländern eine ganze Ladung Rindfleisch aus Großbritannien verkaufen kann, ohne daß es die Behörden merken.“ In der der EU seien wirksame Kontrollen durch einzelne Bundesländer nicht möglich. Einziges Ergebnis der Ländermaßnahmen seien sinkende Rindfleischpreise für deutsche Bauern, weil Verbraucher aus Furcht anderes Fleisch kauften.
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