das wichtigste : Rigider US-Kurs im Irak
Regierung Bush will der Regierung al-Maliki strenge Vorgaben zur Eindämmung der Gewalt machen
WASHINGTON dpa ■ Die US-Regierung will offenbar ihre Irakpolitik ändern und die Regierung in Bagdad künftig auf die Erfüllung von Vorgaben verpflichten. Dazu zähle unter anderem, der religiösen Gewalt in einer bestimmten Zeit Herr zu werden, andernfalls drohten der Regierung al-Maliki Strafen, meldete die New York Times.
Es sei das erste Mal, dass die US-Regierung sich mit solchen Vorgaben an die irakische Regierung wende, schrieb die New York Times. Bagdad sei eingeladen, den Plan noch vor Jahresende zu beschließen. „Wenn die Iraker sich nicht darauf einlassen, müssten wir (die US-Strategie) im Irak überprüfen“, sagte ein Pentagonbeamter der Zeitung. Es solle jedoch nicht mit einem Abzug der US-Truppen gedroht werden. US-Präsident George W. Bush räumte in seiner wöchentlichen Radioansprache ein, die vergangenen Wochen seien für die US-amerikanischen Soldaten im Irak „schwer“ gewesen. Er bekräftigte zugleich, dass die US-Regierung an ihrer Strategie im Irak festhalte, jedoch ihre Taktiken ständig anpasse.„Unser Ziel im Irak ist klar und unverändert: Unser Ziel ist der Sieg.“
Bush hatte sich am Samstag unter anderem mit dem Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak, General George Casey, dem Befehlshaber des Oberkommandos Mitte, General John Abizaid, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sowie dem US-Botschafter im Irak, Zalmay Khalilzad über den Kurs im Irak beraten. Nach US-Medienberichten sind im Irak allein im Oktober mehr als 70 US-Soldaten ums Leben gekommen. Bush steht vor den Kongresswahlen am 7. November besonders wegen des Kriegs im Irak innenpolitisch unter immer stärkerem Druck.