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Revolution, kalter Kaffee, Menschenrecht

■ Ausstellung über die Menschenrechte im Rathaus

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, kalter Kaffee“ steht im hinteren Teil der unteren Rathaushalle. Wo die Politik offiziell ist, darf nur die Kunst respektlos und radikal werden: 66 Graphiker aus aller Welt sind im Rahmen des „Bicentenaire“ der Französischen Revolution zu einer plakativen, persönlichen Stellungnahme aufgefordert worden. Die Ergebnisse hängen in Paris in einem dunklen Raum, dem des Club der Cordeliers. In dem ehemaligen Kloster hatten sich Marat, der vehemente Vorkämpfer der Meinungs-und Pressefreiheit, mit seinen jakobinischen Mitstreitern Danton und Desmoulin getroffen.

In Bremen sind die Plakate in dem dämmrigen Raum der unteren Rathaushalle zu sehen. Einige der KünstlerInnen fragen - wie die StudentInnen der Hochschule für Künste mit ihrem „kalten Kaffee“ - nach der aktuellen Bedeutung der hehren Prinzipien. In ei

ner Collage mit historischem Material konfrontieren sie die „Egalite“ mit der neuen Armut, mit Solidarnosc, den Contras, der Atom- und Militärmafia, Apartheid und Umweltzerstörung. Die Arbeiten sind in Zusammenarbeit mit dem Gastprofessor Alex Jordan aus der Gruppe Grapus-Paris entstanden. Einige Plakate handeln von den Mängeln der Revolutionsprinzipien: „Freiheit - Gleichheit - Besitz“ - bis ins 19. Jahrhundert wurden trotz des Befreiungsedikts von 1792 Sklaven wie Inventar behandelt und versteigert.

In Paris laufen fieberhaft die Vorbereitungen zur Jubiläumsfeier am 14. Juli. „Man gedenkt nicht dessen, was stattgefunden hat, sondern dessen, was niemals mehr stattfinden wird“ hat Beaudrillard gesagt. Immerhinkann die Ausstellung in der Unteren Ratshaushalle zum Nachdenken anregen.

Dominique Moreau

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