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Archiv-Artikel

Schulschließungen Rettung in letzter Minute

Rund 50 Mitglieder des „Aktionsbündnisses SchülerInnen und StudentInnen“ haben gestern in der Schulbehörde gegen den Schulentwicklungsplan demonstriert. Drei AktivistInnen erhielten Gelegenheit, eine Erklärung zu verlesen, in der sie die Deputierten aufforderten, die Abstimmung über den Schulentwicklungsplan zu verweigern und den Sitzungssaal zu verlassen. Nach Angaben des Aktionsbündnisses kam ein Deputierter der GAL dieser Bitte nach.

Im weiteren Verlauf der Sitzung, die bei Redaktionsschluss noch andauerte, wurde nach taz-Informationen über jede Schule einzeln abgestimmt. Dabei gelang es den Deputierten der Opposition offenbar, Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) zu einigen Zugeständnissen zu bewegen. Am Gravierendsten ist dem Vernehmen nach die Zusage der Ressortchefin, das Grundschulangebot der Gesamtschule Eidelstedt nun doch erhalten zu wollen.

Das Aktionsbündnis kritisiert am Schulentwicklungsplan, „dass er sich allein auf wirtschaftliche Aspekte bezieht und in keinster Weise pädagogische und soziale Erfordernisse berücksichtigt“. Der Plan genüge dem Anspruch, sozial gerecht zu sein, „nicht ansatzweise“. Er werde den Zusammenhang zwischen der Bildung der Eltern und dem schulischen Erfolg der Kinder verstärken, statt die Chancengleichheit zu verbessern.

Im Einzelnen kritisierte das Bündnis, dass vor allem Schulen in sozial schwachen Stadtteilen geschlossen werden sollen. Auf Integration ausgerichtete Schulen seien überproportional betroffen. Das Herauslösen von Angeboten, etwa der Sekundarstufe II, aus bestehenden Schulen verhindere, dass Kontakte zwischen SchülerInnen aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft entstünden. kaj/ knö