piwik no script img

Resozialisierung light: Kaffeekränzchen auf Schloss Holte-Stukenbrock

Foto: Dumbofantfoto: dpa

Baby, Baby, Sachen gibt‘s! Erst bricht eine 34-jährige Elefantenkuh mit dem schnuckeligen Namen Baby, aus ihrer nicht artgerechten Behausung in einem trostlosen Kleinzirkus auf irgendeiner grünen Wiese im baden-württembergischen Buchen aus. Baby, die laut dpa „schon mehrfach Menschen verletzt habe“, passt ein zufällig des Weges kommender 65-jähriger Spaziergänger nicht in den Kram, und sie legt ihn um, auf dass er mausetot ist. Anschließend ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Tötung. Es stellt sich die Frage, wie Baby entkommen konnte. So weit, so traurig. Dann aber wird die „verhaltensauffällige Elefantenkuh“ von ihrem bisherigen Besitzer, und mit Erlaubnis der Bullen, in den Safaripark von Schloss Holte-Stukenbrock nahe Bielefeld kutschiert. Klar, erst einmal runterkommen, abwarten und Tee trinken. Oder doch Kaffee? Gar ein Kränzchen mit anderen Dumbos? Alles deutet in diese Richtung: Baby „habe bereits Kontakt zu drei Elefantendamen aufgenommen.“ Herrlich! Man stelle sich vor, Beate Zschäpe kommt endlich raus aus ihrem Wohnzimmer, dem Gerichtssaal, und rein in einen duften Open-Air-NSU-Erlebnispark.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen