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„Report“–Tadel - Alt unter Beschuß

Baden–Baden (ap) - Der Fernsehausschuß des Südwestfunks hat den umstrittenen Beitrag über den Zusammenhang zwischen Atomkraft und Mißbildungen bei Menschen in der „Report“–Sendung vom 20. Januar verurteilt. Der Fernsehausschuß wertete den Beitrag mit Mehrheit als Verstoß gegen den Fernsehstaatsvertrag. Der Beitrag genüge § 5, Absatz 3, des Staatsvertrags nicht. Darin heißt es: „Nachrichten und Berichte müssen im Inhalt wahrheitsgetreu und in der Wiedergabe sachlich sein. Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Nachricht sind zum Ausdruck zu bringen. Nachrichten sind von Kommentierungen und Stellungnahmen zu trennen.“ Nach der Sendung hatte sich der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Edmund Stoiber, beschwert. Die Atomindustrie hatte unter dem Motto „Manipulation“ eine Anzeigenkampagne gestartet. In der Folge hatte es auch Spekulationen um den Verbleib von Report–Chef Franz Alt gegeben, der sich vor seinen Mitarbeiter Moser gestellt hatte und dem Südwestfunk vorwarf, sich von der Atomlobby „in die Knie zwingen“ zu lassen. Der Sprecher des Südwestfunks, Horst Walker, sagte, die Äußerung Alts sei „unzutreffend“. Die Versetzung Mosers sei keine Folge der „Report“–Sendung. Bereits im September sei ihm mitgeteilt worden, daß er mit einer anderen Aufgabe betraut werden solle. Walker sagte jedoch, „Report“ zeige Abnutzungserscheinungen. Der SWF denke über eine Neukonstruktion der Sendung nach - „ob mit oder ohne Herrn Alt - das wird sich zeigen“, sagte der Südwestfunk– Sprecher.

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