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Rep-Mann angezeigt

■ Autor wehrt sich gegen Verleumdung

Berlin (taz) — Der Autor des Buches „Deutschland ganz rechts“, Michael Schomers, hat Strafanzeige gegen den Bezirksvorsitzenden der „Republikaner“ im Bezirk Süd-Westfalen wegen Verleumdung und wissentlicher falscher Anschuldigungen gestellt. Schomers, der 1989 und 1990 über sieben Monate unter falschem Namen das Innenleben der rechtsradikalen Partei erkundete, wehrt sich damit gegen eine „Presseinformation“ des Bezirksvorsitzenden der Reps, Otto Strauß, in der Strauß den Journalisten beschuldigt, zu „Mordanschlägen auf Asylunterkünfte und Ausländer“ aufzurufen. Schomers soll laut Strauß bei einer Veranstaltung am 26. Januar im Sitzungssaal des Kreishauses Brilon folgende Aufforderung an die etwa 60 BesucherInnen gerichtet haben: „Die Anschläge gegen die Asylunterkünfte und Ausländer dürfen nicht aufhören, sonst besteht die Gefahr, daß die ,Republikaner‘ in den nächsten Bundestag einziehen.“ Ferner betreibe Schomers „Volksverhetzung gegen Deutsche, die sich in der Partei ,Die Republikaner‘ rechts- und verfasungstreu engagieren“ — er befürworte Mordanschläge, „um seine politische Ideologie durchzusetzen“.

Schomers sieht in den Vorwürfen einen „dümmlichen Revancheversuch“, nachdem die großmäulig angekündigten rechtlichen Schritte der Reps gegen das Buch „Deutschland ganz rechts“ nicht gefruchtet hätten. Es sei eine „Haltet-den Dieb-Haltung, denn die ,Republikaner‘ sind die, die schon seit längerem im Hintergrund der Gewalttaten gegen Ausländer ihr politisches Süppchen kochen.“ wg

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